Der Paralympics-Star Oscar Pistorius, der sich derzeit wegen des Vorwurfs des Mordes an seiner Freundin vor Gericht verantworten muss, ist Medienberichten zufolge schwer angetrunken mit diversen Besuchern eines Nachtklubs aneinandergeraten.

Johannesburg. Der südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius ist einem Bericht zufolge am Wochenende nach einem Handgemenge aus einem Nachtklub geworfen worden. Der offenbar schwer angetrunkene Paralympics-Star sei im VIP-Bereich einer luxuriösen Diskothek in Johannesburg mit dem Freund eines Bekannten aneinandergeraten, berichtete die Zeitung „The Star“ am Dienstag.

Die Sprecherin von Pistorius, der sich seit März wegen des Vorwurfs des Mordes an seiner Freundin vor Gericht verantworten muss, bestätigte den Vorfall grundsätzlich. Der 27-Jährige sei auf aggressive Weise auf den laufenden Prozess angesprochen worden. Er habe gebeten, in Ruhe gelassen zu werden und habe kurz darauf den Nachtklub verlassen.

Der betreffende Gast schilderte die Ereignisse anders. Pistorius habe schlecht über seine Freunde geredet, sagte Jared Mortimer der Zeitung. Als der zunehmend aggressive Athlet sich ihm genähert habe, habe er ihn weggeschubst. Pistorius sei über einen Stuhl gestolpert und hingefallen. „Wenig später geriet er noch mit einem anderen Gast aneinander und die Türsteher wurden gebeten, ihn rauszuwerfen“, sagte Mortimer. Auch andere Besucher berichteten, Pistorius sei aggressiv und „sturzbetrunken“ gewesen.

Am Sonntag hatte sich der Sprinter erstmals seit Monaten via Twitter zu Wort gemeldet und neben einer Fotocollage auch religiöse Botschaften online gestellt. Pistorius muss sich wegen der Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht zum Valentinstag 2013 vor Gericht verantworten. Er gibt zu, Steenkamp durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen zu haben. Allerdings will er sie für einen Einbrecher gehalten und in Panik geschossen haben. Die Anklage ist dagegen überzeugt, dass Pistorius seine Freundin nach einem Streit erschoss.

Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft. Die Abschlussplädoyers in dem Prozess sollen am 7. und 8. August gehalten werden.