Er bricht sein Schweigen: Seit Februar war der Südafrikaner nicht mehr auf Twitter aktiv. Seine nun veröffentlichten Tweets sorgen jedoch für gespaltene Reaktionen.

Johannesburg. Erstmals seit Monaten hat sich der wegen Mordes angeklagte südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius via Twitter zu Wort gemeldet. Am Sonntagabend zitierte Pistorius in dem Kurzbotschaftendienst den Bibelpsalm „Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen“. Wenig später lud er eine Fotocollage hoch. Auf den Bildern ist Pistorius mit mehreren beinamputierten Kindern zu sehen. Anschließend stellte er einen Auszug aus dem Buch „Der Mensch auf der Suche nach Sinn“ des österreichischen Neurologen und Psychiaters Viktor Frankl online.

Am Montagmorgen schließlich verbreitete der aus einer religiösen Familie stammende Pistorius auf seinem Twitter-Profil ein Kurzgebet: „Gott, heute bitte ich dich darum, diejenigen, die in Schmerzen leben, im Fluss deiner Heilung zu baden. Amen“. Die Botschaften des Südafrikaners sorgten für gemischte Reaktionen. Einige Nutzer ermunterten den 27-Jährigen, andere warfen ihm vor, er wolle seine Tat vergessen machen.

Pistorius, der sich wegen der Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht zum Valentinstag 2013 vor Gericht verantworten muss, war zuletzt am Jahrestag der Tat bei Twitter aktiv gewesen. Damals sprach er der Familie von Steenkamp sein Bedauern aus.

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Pistorius gibt zu, Steenkamp durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen zu haben. Allerdings will er sie für einen Einbrecher gehalten und in Panik geschossen haben. Die Anklage ist dagegen überzeugt, dass Pistorius seine Freundin nach einem Streit erschoss. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft. Die Abschlussplädoyers in dem Prozess sollen am 7. und 8. August gehalten werden.