Der des Mordes angeklagte Oscar Pistorius muss sich 30 Tage lang von Ärzten untersuchen lassen, die klären sollen, ob der Olympiasieger unter einer psychischen Störung leidet. Pistorius steht unter Verdacht, seine Freundin Reeva Steenkamp erschossen zu haben.

Pretoria. Der des Mordes an seiner Freundin angeklagte Sprintstar Oscar Pistorius ist am Montag in einer psychiatrischen Klinik in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria eingetroffen. Dort soll seine geistige Gesundheit untersucht werden. Pistorius fuhr am Morgen als Beifahrer eines schwarzen Autos vor dem Weskoppies Psychiatric Hospital vor. Dabei telefonierte er mit einem Handy. Ein Polizeiwagen fuhr voraus.

Die Richterin im Mordprozess gegen Pistorius hatte vergangene Woche angeordnet, dass Pistorius bis zu 30 Tage lang von Experten begutachtet wird. Damit soll geklärt werden, ob möglicherweise eine psychische Störung die Schuldfähigkeit von Pistorius beeinträchtigt. Hintergrund ist die Zeugenaussage einer Psychiaterin, der Angeklagte leide an einer Angststörung. Dies habe womöglich dazu beigetragen, dass er seine Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht zum 14. Februar 2013 erschoss.

Die Staatsanwaltschaft wirft Pistorius vorsätzlichen Mord an Steenkamp vor. Pistorius beteuert hingegen, er habe das Opfer nur versehentlich durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses in Pretoria erschossen, in der falschen Annahme, es handele sich um einen Eindringling.

Pistorius wird als ambulanter Patient in der Klinik in Pretoria behandelt. Wochentags muss er dort um neun Uhr morgens erscheinen, nachmittags um 16 Uhr oder nach Zustimmung des Krankenhauses darf er die Anstalt wieder verlassen.