Die Bergung der Costa Concordia kommt gut voran. Das havarierte Kreuzfahrtschiff schwimmt inzwischen aus eigener Kraft. Damit ist einer der „kritischsten Punkte geschafft“.

Giglio. Zweieinhalb Jahre nach der Schiffskatastrophe vor der italienischen Insel Giglio schwimmt die „Costa Concordia“ wieder. Letzte Vorbereitungen zum Abtransport des Wracks vom Unglücksort haben begonnen. Internationale Experten kamen am Montag mit der letzten Phase des weltweit beispiellosen Bergungsprojekts gut voran. Sie hoben das havarierte Schiff um zwei Meter an und schleppten es etwa 30 Meter aufs Meer hinaus. Dort sollte die „Costa Concordia“ gesichert und auf den Abtransport nach Genua vorbereitet werden. Der ist für Montag kommender Woche geplant.

Das Kreuzfahrtschiff hatte im Januar 2012 vor der Toskana-Insel einen Felsen gerammt und war havariert. Dabei starben 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche.

„Wir haben einen äußerst wichtigen Schritt für die gesamte Aktion geschafft“, sagte der italienische Ingenieur Franco Porcellacchia, Projektleiter für die Reederei „Costa Crociere“. „Das Schiff schwimmt aus eigener Kraft, das war alles andere als absehbar. Wir sind extrem zufrieden“, sagte Porcellacchia.

Am Montag wurde das Schiff von den Plattformen gelöst, die es monatelang gestützt hatten. In den kommenden Tagen sollen die 30 Schwimmkästen aus Stahl an den Seiten des Schiffs in Position gebracht werden, bevor diese mit Druckluft gefüllt werden und dem Kreuzfahrtriesen so den nötigen Auftrieb für den Abtransport geben. „Die leeren Tanks steigen dann nach oben und bringen das Schiff mit“, erläuterte Porcellacchia.

Im Laufe der Woche wird das Schiff weiter angehoben. Die Bergung hat das Unternehmen rund 1,5 Milliarden Euro gekostet. Zwei Jahre soll das Verschrotten des Schiffs dauern.