Das neue Haus erinnert an die Terroranschläge vom 11. September 2001. Der Präsident zeigt sich beeindruckt von Geschichten über Heldenmut und Solidarität. „Nichts kann uns brechen“, sagt er.

New York. US-Präsident Barack Obama hat das neue New Yorker Museum zu den Anschlägen vom 11. September 2001 als „einen heiligen Ort des Heilens und der Hoffnung“ gewürdigt. Das Museum am Ground Zero fange die Geschichte und den Geist von Heldentum und solidarischer Hilfe nach den Terrorangriffen ein.

„Es ist eine Ehre, Ihre Erinnerungen zu teilen, aber vor allem den wahren Geist von 9/11 wieder zu bestätigen – Liebe, Mitgefühl, Opfer“, sagte Obama den Eröffnungsgästen, darunter Hinterbliebene, Überlebende und Rettungskräfte. Dies müsse im Herzen der Nation bewahrt werden. Kein Terrorakt sei mit der Stärke und dem Charakter der Vereinigten Staaten vergleichbar. „Nichts kann uns jemals brechen.“

Das Museum erzähle die Geschichte von 9/11, damit künftige Generationen sie niemals vergessen würden, sagte Obama. Der Präsident würdigte die Männer und Frauen, die dabei halfen, Leben zu retten, und diejenigen, die bei dem Versuch ihr Leben verloren.

Der Staatschef lief in Begleitung des früheren New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg durch eine große Halle, hinter ihnen folgten die First Lady Michelle, Ex-Präsident Bill Clinton und Ex-Außenministerin Hillary Clinton. Sie begutachteten unter anderem eine Gedenkwand mit Fotos von Opfern der Anschläge und ein demoliertes Fahrzeug der Feuerwehr.

Hunderte Würdenträger und Angehörige von Opfern der Terroranschläge, Überlebende sowie Rettungskräfte waren am Donnerstag vor Ort, um das Museum zu besichtigen. Unter den Teilnehmern waren der amtierende New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio, der frühere Bürgermeister Rudy Giuliani und Schauspieler Robert De Niro, der zum Verwaltungsrat des Museums gehört.

Das National September 11 Memorial Museum ist ab dem 21. Mai für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich. Besucher bekommen dort unter anderem Videos der einstürzenden Türme des World Trade Center gezeigt. Zu sehen ist neben beschädigten Fahrzeugen der Feuerwehr auch die Armbanduhr eines Passagiers, der damals die Flugzeugentführer konfrontierte.

Die Kosten für das Museum und die darüber befindliche Gedenkstätte, die 2011 eröffnet wurde, beliefen sich auf 700 Millionen Dollar. Finanziert wurde der Bau mit Spenden und Steuergeldern. Die Arbeit am Museum war von Bauproblemen, finanziellen Streitigkeiten und Auseinandersetzungen über seinen Inhalt begleitet.

Am Wochenende waren die unidentifizierten Überreste von Opfern der Anschläge auf das World Trade Center wieder auf den Ground Zero zurückgebracht. Sie wurden ebenfalls im Gedenkmuseum untergebracht, das am ehemaligen Standort des World Trade Centers errichtet wurde. Einige Angehörige von Opfern der Anschläge fordern, dass die Leichenteile in einem Denkmal im Freien und unabhängig von dem Museum untergebracht werden. Rund ein Dutzend von ihnen demonstrierten am Samstag mit schwarzen Bändern über ihren Mündern.

Von den 2753 Opfern der Anschläge auf das World Trade Center konnten 1115 nicht identifiziert werden.