Jetzt wird die Flugroute von MH370 noch einmal berechnet. Die Absturzstelle kann ganz woanders liegen. Malaysia Airlines will Angehörige mit 50.000 Dollar abspeisen.

Sydney/Kuala Lumpur. Eine Gruppe von Experten überprüft nochmals alle Daten im Zusammenhang mit dem Verschwinden des malaysischen Passagierflugzeugs MH370. Damit soll sichergestellt werden, dass die Suchmannschaften im Indischen Ozean westlich von Australien tatsächlich an den richtigen Orten unterwegs seien, wie der australische Einsatzleiter Angus Houston sagte.

Ranghohe Vertreter aus Malaysia, Australien und China trafen sich am Montag in Canberra, um die nächsten Schritte zum Auffinden der verschollenen Boeing 777 zu beraten. Dabei ging es unter anderem um die Bereitstellung von Finanzmitteln, dem Umgang mit den Opferfamilien sowie technische Expertise.

Die Boeing 777 war auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord vom Radar verschwunden. Satellitendaten legen nahe, dass das Flugzeug umkehrte und letztlich über dem südlichen Indischen Ozean abstürzte. Eine intensive Suche von Australien aus blieb jedoch bislang erfolglos. Houston zufolge kann die Suche wohl noch acht bis zwölf weitere Monate dauern.

Bislang haben Suchflugzeuge bei mehr als 330 Überflügen in einem Seegebiet von 4,5 Millionen Quadratkilometern nichts entdeckt. Ein U-Boot suchte 400 Quadratkilometer Meeresboden ab – ohne Erfolg.

Nach der angekündigten Schließung von mehreren Hilfszentren für Angehörige des vermissten Fluges MH370 fordern diese nun ein Verbindungsbüro in Peking. Malaysia Airlines solle einigen Vertretern der Angehörigen Räume in Hotels der chinesischen Hauptstadt zur Verfügung stellen, sagte Wen Wancheng, Vater eines vermissten Fluggastes.

Die Fluggesellschaft hatte die Schließung aller Familienzentren zum 7. Mai angekündigt. Die Angehörigen in Peking wurden bereits am Freitag aufgefordert, die Hotels noch am gleichen Tag zu verlassen. Zugleich wurden die Familien auf Aushängen informiert, dass Malaysia Airlines ihnen 50.000 Dollar (36.000 Euro) nach ihrer Heimkehr zahlen werde.

Die Fluggesellschaft bestätigte in einer Mitteilung, dass sie mit der Auszahlung einer möglichen Kompensation beginnen wolle, teilte aber nicht mit in welcher Höhe. Fortan würden die Angehörigen zu Hause informiert, hieß es weiter. Wegen bisheriger Erfahrungen trauten die Angehörigen der Airline nicht und wollten deshalb, dass wenigstens einige ihrer Vertreter vor Ort blieben, sagte Wen.