Laut Medienberichten will die australische Firma GeoResonance das Wrack der Maschine im Golf von Bengalen geortet haben – 5000 Kilometer vom aktuellen Suchgebiet entfernt. Ermittler prüfen nun die Glaubwürdigkeit des Reports.

Kuala Lumpur. Neue Hoffnung bei der Suche nach dem seit Anfang März verschwundenen malaysischen Passagierflugzeug: Ein australisches Unternehmen will im Golf von Bengalen möglicherweise Wrackteile entdeckt haben. Der malaysische Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein sagte am Dienstag, China und Australien seien von der Bekanntmachung der Firma GeoResonance unterrichtet worden. Die Ermittler arbeiteten nun daran, die Glaubwürdigkeit der Behauptung zu bewerten.

Die Entdeckung wurde 190 Kilometer südlich von Bangladesch gemacht – weit von der Stelle entfernt, an der derzeit gesucht wird. Der Golf von Bengalen liegt im nördöstlichen Teil des Indischen Ozeans, gesucht wird dagegen im südlichen Teil des Meers.

Das Unternehmen betonte, dass eine Verbindung der entdeckten Teile zu dem Flugzeug nicht sicher sei. Der Fund werde untersucht. Man habe chemische Elemente wie Alumnium, Titan oder Treibstoffreste entdeckt, die bei Flugzeugen verwendet würden. GeoResonance benutzt normalerweise Fernerkundungstechnologie, um nach Öl, Gas oder Mineralablagerungen zu suchen.

Suche mit Schiffen und Flugzeugen eingestellt

Die Suche nach dem verschwundenen malaysischen Flug MH370 wird derweil nicht mehr von Schiffen und Flugzeugen aus geführt. Die meisten für die Suche eingesetzten Flugzeuge sollten bis Ende des Tages die australische Stadt Perth verlassen haben, sagte ein Sprecher des Koordinationszentrums am Mittwoch. Nur eine Maschine vom Typ P-3 Orion bleibe auf Abruf bereit. Die USA, Japan, Neuseeland und Malaysia bestätigten, dass ihre Suchflugzeuge zurückgerufen wurden. Auch die meisten der Schiffe aus Australien, China und Großbritannien traten den Heimweg an.

Insgesamt hatte es seit dem 18. März mehr als 300 Suchflüge in der Meeresregion vor der Westküste Australiens gegeben, die eine Fläche von mehr als 4,5 Millionen Quadratkilometer umfasst. Dabei wurden zwar immer wieder Trümmerteile und Müll gefunden, diese stammten jedoch nicht von dem gesuchten Flugzeug. Die australischen Behörden, die die Suche nach der Boeing 777 von Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord koordinieren, wollen sich nun „in den kommenden Wochen“ auf den Meeresgrund konzentrieren, wie der Sprecher sagte.

Das Flugzeug der Malaysia Airlines war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Radar- und Satellitendaten zeigten, dass Flug MH370 aus ungeklärter Ursache vom Kurs abgewichen war und vermutlich über dem südlichen Indischen Ozean wegen Treibstoffmangels abstürzte.