Der ADAC würdigt den verunglückten Ex-Rennfahrer mit dem Preis „Gelber Engel“ und wünscht ihm eine baldige Genesung. Auch Handball-Weltmeister Joachim Deckarm spricht tröstende Worte für Schumacher.

Berlin. Der ADAC hat sich bereits Ende vergangenen Jahres für die Auszeichnung von Michael Schumacher mit dem „Gelben Engel“ als Persönlichkeit 2013 entschieden. Mit der Ehrung würdige das ADAC-Präsidium dessen Verdienste um die Straßenverkehrssicherheit und sein soziales Engagement, teilte der Automobilclub am Donnerstag mit. Schumacher ist seit 1995 UNESCO-Sonderbotschafter und spendete schon viele Millionen Euro für gute Zwecke.

In der Presseerklärung wies der ADAC auch darauf hin, dass die Entscheidung lange vor Schumachers schwerem Skiunfall gefallen war. „Wir beten alle für seine baldige Genesung und wünschen der Familie viel Kraft in diesen schweren Stunden“, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer.

Der 45 Jahre alte Schumacher liegt seit seinem Sturz beim Skifahren oberhalb von Méribel im künstlichen Koma auf der Intensivstation der Uniklinik von Grenoble. Er erlitt bei dem Unfall schwere Kopfverletzungen.

Schumacher fuhr neben der Piste

Staatsanwalt Patrick Quincy gab am Mittwoch auf einer Pressekonferenz den aktuellen Stand der Ermittlungen bekannt. Der Formel-1-Rekordweltmeister befand sich vor seinem schweren Sturz drei bis sechs Meter neben der markierten Piste. Der Felsen, gegen den er bei einem Schwungansatz gefahren war, sei acht Meter von dem ausgewiesenen Abschnitt entfernt. Ein weiterer Felsen, auf den Schumacher mit dem Kopf aufschlug, ist rund drei Meter entfernt. Quincy kam zu dem Schluss, dass Schumacher „sich ganz bewusst entschieden hatte, die Piste zu verlassen“.

Auf die Frage, ob Schumacher unvorsichtig gewesen sei, indem er die markierte Piste verließ, wollten die Ermittler bei der Pressekonferenz im Justizpalast der ehemaligen Olympia-Stadt Albertville am Mittwoch nicht direkt antworten. Das Fahren außerhalb der markierten Piste berge immer Gefahren, hieß es. Mehrfach und unisono wiesen sie jedoch auch daraufhin, dass Schumacher offensichtlich ein sehr guter Skifahrer sei. Zudem wurde mehrfach betont, dass Schumacher nicht zu schnell, sondern mit angemessener Geschwindigkeit auf der Piste unterwegs war.

Handball-Weltmeister Deckarm macht Schumacher Mut

Der frühere Handball-Weltmeister Joachim Deckarm (59) hat Michael Schumacher in dessen Kampf ums Überleben Mut gemacht. „Ich wünsche ihm vom Herzen schnelle Genesung und dass er heil aus der Sache herauskommt“, sagte Deckarm.

Deckarm, der im vergangenen Sommer in die „Hall of Fame“ des deutschen Sports aufgenommen worden ist, leidet bis heute unter den Folgen eines Sportunfalls. Der Weltmeister von 1978 stürzte am 30. März 1979 im Europacup-Halbfinale des VfL Gummersbach beim ungarischen Klub Banyasz Tatabanya ungebremst mit dem Kopf auf den nur von einer dünnen PVC-Schicht überzogenen Betonboden. Anschließend lag Deckarm mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma 131 Tage im Koma. Sein großes Ziel ist es, wieder selbstständig laufen zu lernen.