Die US-Musiklegende ist jetzt Ehrenlegionär. Der Großkanzler des Ordens mäkelt, dass Bob Dylan ja Pazifist sei und früher Marihuana geraucht habe.

Paris. Oscar, Grammy und immer wieder ein Kandidat für den Literatur-Nobelpreis: Die amerikanische Musiklegende Bob Dylan, 72, hat schon eine Menge Auszeichnungen erhalten. Jetzt ist Dylan, geboren als Robert Allen Zimmermann, mit dem französischen Verdienstorden Légion d'honneur geehrt worden. Kulturministerin Aurélie Filipetti heftete ihm am Mittwoch in Paris die Insignien der Ehrenlegion an. Dylan ist derzeit wieder auf Tournee in Europa.

Dylan verkörpere mehr als jeder andere „die subversive Kraft der Kultur, die die Menschen und die Welt verändern kann“, sagte die Ministerin. An der Zeremonie nahmen auch Justizministerin Christiane Taubira und der französische Sänger Hugues Aufray, ein Freund Dylans, teil.

Allerdings hatte die von Filipetti gewünschte Auszeichnung in Frankreich für Polemik gesorgt. Die Zeitung „Le Canard Enchainé“ berichtete im Mai, der Großkanzler des Ordens, Jean-Louis Georgelin, sei gegen eine Ehrung Dylans gewesen, weil der Sänger im Vietnamkrieg pazifistische Positionen bezogen und Marihuana geraucht habe. Bob Dylan wird es gleich sein. So lakonisch wie er beispielsweise auch die Freiheitsmedaille von US-Präsident Barack Obama entgegengenommen hat, scheinen ihm Auszeichnungen dieser Art nicht so viel zu bedeuten wie seine Musik und das endlose Touren auf seiner „Neverending Tour“.