Im Jahr 2011 hatten die Mitglieder des Rates dem Limburger Bischof freies Handeln eingeräumt. Zollitsch trifft am Mittwch den Papst, Tebartz-van Elst noch nicht vorgelassen.

Berlin/Rom. Wie konnte Tebartz-van Elst unkontrolliert so viel Geld für seine Residenz ausgeben? Die Frage, die sich vielen aufdrängt, könnte nun von einem Bericht der „Bild“-Zeitung beantwortet werden. Laut der Zeitung verfügte der stark in der Kritik stehende Limburger Bischof über eine Art Blankoscheck für den Bau. Das Blatt zitierte dazu aus einem Sitzungsprotokoll des für die Beratung des Bischofs verantwortlichen Vermögensverwaltungsrates aus dem Juli 2011, mit dem Tebartz-van Elst freies Handeln gestattet wurde.

In dem Protokoll heißt es dem Bericht zufolge, in der Sitzung sei dem Bischof „die Ermächtigung ausgesprochen“ worden, „über den Haushaltsplan hinaus gehende Verpflichtungen einzugehen, soweit diese rechtlich geboten oder zur Erfüllung des Zwecks der Körperschaft erforderlich sind“. Zugestimmt hätten der Ermächtigung auch die zuständigen Mitglieder des Verwaltungsrats – darunter auch der ehemalige hessische Staatskanzleichef Jochen Riebel. Riebel war zuletzt als schärfster Kritiker von Tebartz-van Elst aufgetreten.

Papst empfängt Zollitsch mittags - Gespräch über Tebartz-van Elst

Papst Franziskus empfängt am Mittag den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Das teilte der Vatikan mit. Bei dem Treffen im Vatikan sollte es auch um den Skandal des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst gehen. Zollitsch hatte angekündigt, die Affäre mit dem Papst erörtern zu wollen. Mit Entscheidungen zu dem Fall wurde in Rom zunächst nicht gerechnet. Tebartz-van Elst selbst wartet offenbar noch auf eine Audienz bei Papst Franziskus. Er weilt seit Sonntag in Rom.

(AFP/dpa)