In vielen Städten im Süden und Osten herrscht Katastrophenalarm, nun sagen Meteorologen für überschwemmte Gebiete weiter starke Regenfälle voraus. Hier geht es zum Hochwasser-Ticker.

Die Hochwassersituation in Süd- und Ostdeutschland spitzt sich auch am Montag weiter dramatisch zu. In mehrere Städten und Landkreisen in Bayern, Thüringen und Sachsen ist Katastrophenalarm ausgerufen worden. Nun bereitet sich die Bundeswehr auf Hilfseinsätze vor. Zudem sicherte Bundeskanzlerin Merkel (CDU) den vom Hochwasser am stärksten betroffenen Ländern die "volle Unterstützung" zu.

23.45 Uhr: Hochwasser in Regensburg steigt weiter – Straßen gesperrt

In Regensburg hat sich die Hochwasserlage am Montagabend weiter verschärft. Man erwarte nun einen Pegelstand von 6,70 Meter, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Ursprünglich war man tagsüber noch davon ausgegangen, der Pegelstand der Donau werde bis Mitternacht auf 6,50 Meter klettern. Es droht nun die Überflutung mehrerer Straßen, die vorsorglich gesperrt wurden.

In einer Schule im Stadtgebiet stand ein Notlager mit 365 Feldbetten zur Verfügung. Das historische Lokal Wurstkuchl an der Steinernen Brücke war kontrolliert geflutet worden, damit das Grundwasser den Boden des Gebäudes nicht hochdrücken konnte.

21.10 Uhr: Straubing ruft ruft Katastrophenfall aus

Die Stadt Straubing und der Landkreis Straubing-Bogen haben am Montagabend Katastrophenalarm ausgerufen. Die Stadt Straubing erklärte, der Hochwasser-Scheitel werde für Dienstagnachmittag zwischen 15.00 und 18.00 Uhr erwartet. Mit 7,70 Meter werde der Wasserstand der Donau auch im Vergleich zu früheren Hochwasserereignissen außergewöhnlich hoch sein. Im Bedarfsfall könnten jetzt rasch zusätzliche Kräfte einberufen werden.

20 Uhr: Hochwassersituation in Sachsen weiter angespannt – Sorge um Elbe

Trotz allmählich fallender Pegelstände in den Oberläufen der Mulde und Weißen Elster und dem Ende des Dauerregens bleibt die Hochwassersituation in Sachsen angespannt. Sorge bereitet den Behörden nun vor allem die Elbe, die weiter unvermindert anschwillt. „Von Entspannung können wir noch nicht reden“, sagte eine Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung am Montagabend in Dresden. In Schöna wurde der Richtwert für die höchste Alarmstufe 4 bei 7,50 Metern überschritten. Der Wert am Pegel Dresden stand bei 6,93 und damit noch unter der 7-Meter-Marke. Die Stadt hatte aber schon am Nachmittag Warnstufe 4 ausgerufen.

Der Wasserstand des Flusses soll an der Grenze zu Tschechien in Schöna bis Mittwoch auf über elf Meter – acht Meter über normal - steigen, in Dresden auf bis zu 8,70 Meter. Auch danach wird noch ein langsamer Anstieg erwartet. In der Landeshauptstadt sind knapp zwei Meter normal. Unklar ist, wie hoch es geht, da sich bisher noch kein Hochwasserscheitel in Tschechien ausgebildet hat.

In den Oberläufen der Freiberger und Zwickauer Mulde sowie der Weißen Elster fallen indes die Wasserstände schon wieder. Damit werde sich auch in Grimma am Dienstag die Situation langsam entspannen, sagte die Sprecherin. Kritisch blieben Leipzig, wo am Pegel Kleindalzig einiges zusammenkomme, und Eilenburg am Unterlauf der Vereinigten Mulde. „Durch Leipzig wird mehr Wasser fließen, als die Stadt aufnehmen kann.“

18:45 Uhr: Feuerwehr Hamburg schickt 150 Einsatzkräfte in das Katastrophengebiet

Nachdem der Freistaat Sachsen die übrigen Bundesländer um Amtshilfe gebeten hat, wird sich die Feuerwehr Hamburg mit einem Einsatzkontingent von ca. 150 Einsatzkräften auf den Weg in die überfluteten Gebiete begeben. Das Kontingent setzt sich aus zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren der Freien und Hansestadt Hamburg, Sonderkomponenten, sowie Einheiten der Berufsfeuerwehr zusammen.

18:40 Uhr: Landshut ruft Katastrophenfall aus

Der Landshuter Oberbürgermeister Hans Rampf hat am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. Die Amper führe eine neue Hochwasserwelle nach Landshut, deshalb sei ein neuer Höchststand der Isar zu erwarten, teilte die Stadt mit.

17:45 Uhr: Gefängnis in Passau evakuiert

Wegen der Hochwassergefahr hat die Justizvollzugsanstalt Passau am Montag rund 60 Gefangene verlegt. 35 Häftlinge kamen nach Straubing, 24 nach Landshut, wie das Bayerische Justizministerium mitteilte. Ein Gefangener, dessen Entlassung ohnehin einen Tag später anstand, konnte vorzeitig gehen. Die Polizei unterstützte die Haftanstalten beim Transport der Gefangenen. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) gratulierte den Verantwortlichen zu der Aktion: „Die Anstalt schnell, möglichst geräuschlos und unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen für die Bevölkerung zu evakuieren, das war logistische Präzisionsarbeit.“

17:25 Uhr: Hessen schickt 600 Katastrophenhelfer nach Sachsen

Die dramatische Hochwasserlage in Sachsen sollen auch Katastrophenhelfer aus Hessen bekämpfen. „Hessen schickt 600 Feuerwehrleute zur Hochwasserbekämpfung nach Sachsen“, sagte am Montag ein Sprecher des Innenministeriums in Wiesbaden.. Die Helfer kommen nur aus den vom Hochwasser nicht selbst betroffenen Landkreisen, zum Beispiel aus der Stadt Kassel oder den Kreisen Odenwald und Waldeck-Frankenberg. Sie sollten am Montagabend nach Sachsen aufbrechen.

Die Einsatzleitung über die hessischen Einheiten hat der Hochtaunuskreis. Nach Kreisangaben sollen 24 Löschzüge, 9 Rettungszüge und 2 Wasserrettungszüge fünf Tage lang zum Einsatz kommen. Bereits am Samstag waren mehr als 100 Helfer aus Hessen im baden-württembergischen Lampertheim im Einsatz. Dort wurden rund 5000 Sandsäcke gefüllt, die in die Hochwassergebiete gebracht wurden. Auch zwei DLRG-Luftretter mit der sogenannten luftunterstützten Wasserrettung der Bundespolizei Fulda sind derzeit in Zwickau, um dort zu helfen, wie die DRLG mitteilte.

17.05 Uhr: Leiche von Hochwasser-Opfer im Südwesten gefunden

Drei Tage nach einem Sturz in die tosende Elsach ist die Leiche eines Hochwasser-Opfers aus Bad Urach in Baden-Württemberg gefunden worden. Der Körper des 46-jährigen Bauarbeiter sei bei Metzingen im Bachbett der Erms gefunden worden – 13 Kilometer vom Unglücksort entfernt, teilte die Polizei am Montag mit. Der Mann hatte am Freitagabend eine Baustelle gegen das Hochwasser absichern wollen. Dabei stürzte er wohl in die Wassermassen.

17.00 Uhr: Lauenburg trifft erste Vorbereitungen für Elbhochwasser

Angesichts von Dauerregen und Überflutungen in Sachsen und Tschechien bereitet sich auch die Stadt Lauenburg an der Elbe auf eine Hochwasserwelle vor. Voraussichtlich am nächsten Montag (10. Juni) müsse mit einem Pegelstand von 9,30 Metern gerechnet werden. Damit würde die bisherige Höchstmarke von 9,22 Metern übertroffen werden, die im Januar 2011 gemessen wurde. Voraussichtlich am Mittwoch solle damit begonnen werden, Hochleistungspumpen aufzubauen und Sandsäcke zu füllen, sagte der Leiter des Lauenburger Bauamtes, Reinhard Nieberg.

Wenn sich die Abschätzungen der Hochwasservorhersagezentrale bewahrheiten, steht der Stadt nach 2011, 2006 und 2002 das vierte Ausnahmehochwasser bevor, das seine Vorgänger noch übertreffen wird.

16.50 Uhr: Ausmaß der Hochwasser-Schäden noch nicht absehbar

Das Ausmaß der Hochwasserschäden in Deutschland lässt sich bisher nicht beziffern. Bis verlässliche Schadenssummen vorliegen, dürften Wochen vergehen, sagte der Klima-Experte der Rückversicherers Munich Re, Ernst Rauch, am Montag in München. „Für eine Bewertung der jetzigen Hochwasserkatastrophe und der Schäden daraus ist es noch zu früh, zumal das Hochwasser noch gar nicht abgeflossen ist.“

Das aktuelle Hochwasser sei zwar nicht so weiträumig wie die Elbe-Flut im August 2002, daraus ließen sich aber keine Schlüsse ziehen. Die Katastrophe damals hatte europaweit volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von rund 16,8 Milliarden Euro verursacht, 3,5 Milliarden davon waren versichert.

16.20 Uhr: Bundesinnenminister besucht überschwemmtes Grimma

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat sich am Montagnachmittag über die Situation in der vom Hochwasser geplagten Stadt Grimma informiert. In der Einsatzzentrale der Feuerwehr ließ er sich die Abläufe der Hilfsmaßnahmen erläutern. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sprach den Feuerwehrleuten Dank und Anerkennung aus. Beide Politiker wollten noch nach Döbeln und Bad Schandau weiterreisen.

Bürgermeister Matthias Berger (parteilos) sagte, es seien Lehren aus der Hochwasserkatastrophe von 2002 gezogen worden. So gebe es mittlerweile ein funkgesteuertes Sirenensystem. „Mit den Erfahrungen von 2002 ist dieses Mal alles professioneller gelaufen.“

In den Hochwassergebieten in Ostthüringen hatte sich am Montag die Bundestagsvizepräsidentin und Grünen-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckhardt, angesagt. Sie wurde beim Krisenstab in Altenburg erwartet.

16.00 Uhr: Merkel stellt Hilfe für Hochwasseropfer in Aussicht

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Opfern des Hochwassers in Deutschland Hilfe in Aussicht gestellt. „Der Bund wird auch schauen, was wir helfen können, genauso wie die Länder“, sagte Merkel in Berlin. An diesem Dienstag werde sie die Hochwassergebiete besuchen. „Das wird morgen der Fall sein, die Termine, die ich mir da vorgenommen habe, aber ich denke schon (...), dass wir einen kleinen Gedanken an die wenden sollten, die zu dieser Stunde wirklich um alles kämpfen, was sie haben, in Passau und in Görlitz und in anderen Städten“, sagte sie am Rande der Verleihung des Deutschen Schulpreises in Berlin.

15.10 Uhr: Lichtblick im Hochwasserchaos - Regen lässt endlich nach

Nach den extremen Niederschlägen vor allem in Sachsen, Thüringen und Bayern lässt der Regen in den kommenden Tagen fast überall in Deutschland endlich nach. Dadurch könnte sich in den Hochwassergebieten im Süden und Osten Deutschlands die Lage entspannen. „In den nächsten Tagen erwartet uns durch Hoch Sabine deutlich ruhigeres Wetter“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes.

Bereits am Dienstag ist es vor allem im Westen und im Norden Deutschlands schon recht freundlich. Nur in der Osthälfte und südlich der Donau gibt es noch einzelne Schauer, die Sonne zeigt sich aber auch dort immer wieder. Am Mittwoch dann wird es frühsommerlich warm mit Temperaturen zwischen 16 Grad an der Küste und 23 Grad am Oberrhein. In manchen Regionen können es sogar 25 Grad werden. Regen fällt höchstens noch am Alpenrand und im östlichen Bergland. Auch am Donnerstag bleibt uns die Sonne noch erhalten.

15.00 Uhr: Etliche Stromausfälle wegen Hochwassers im Osten

Wegen des Hochwassers ist bei etwa 14.000 Kunden des größten ostdeutschen Energieversorgers Envia in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen der Strom ausgefallen. Rund 500 Mitarbeiter des Unternehmens seien im Einsatz, um die Stromversorgung wieder herzustellen. Das Unternehmen rief die Menschen in den Hochwassergebieten auf, sich von Stromanlagen fernzuhalten. Es bestehe Lebensgefahr.

14.55 Uhr: Trinkwasser-Versorgung in Passau muss eingestellt werden

Wegen des schweren Hochwassers müssen die Stadtwerke Passau die Trinkwasserversorgung einstellen. Es drohe eine Verunreinigung der Trinkwasserbrunnen, teilte der Krisenstab am Montag zur Begründung mit. Das noch vorhandene Wasser in den Hochbehältern der bayerischen Stadt sei begrenzt und in einzelnen Bereichen bereits erschöpft. Erwartet wurde, dass die Restmengen noch im Laufe des Montags verbraucht werden würden. Der Krisenstab arbeite mit Hochdruck an Lösungen, um der Bevölkerung Trinkwasser anbieten zu können, hieß es.

13.25 Uhr: Leichte Entspannung bei Hochwasser in Jena

In Jena hat sich die Hochwasser-Situation leicht entspannt. Der Wasserstand der Saale sei seit Sonntagabend um 15 Zentimeter gesunken, sagte Thomas Kießling vom Führungsstab der Polizei in der Stadt in Thüringen. In Jena stünden weniger Häuser im Wasser als zunächst befürchtet. Die große Frage sei, wie sich die Situation in den nächsten Stunden und Tagen entwickeln werde, falls die Saaletalsperren entlastet werden müssten.

12. 50 Uhr: Pegel in Passau übersteigt Flutmarke von 1954

In den bayerischen Hochwassergebieten hat sich die Lage am Montag weiter dramatisch zugespitzt. In der besonders bedrohten Stadt Passau stieg der Pegel am Morgen auf 12,20 Meter und übertraf damit die Flutkatastrophe von 1954, wie der bayerische Hochwassernachrichtendienst mitteilte.

Nach tagelangen extremen Regenfällen sind die Flüsse des Donau- und Inngebiets im Osten und Südosten des Freistaats stark angeschwollen und treten vielerorts über die Ufer. Zehn Landkreise und Städte riefen nach Angaben der Behörden schon Katastrophenalarm aus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte für den Montag vor weiteren starken Regenfällen in den betroffenen Gebieten, der Regen sollte aber nicht mehr so kräftig sein wie zuletzt.

Überall entlang der Flüsse waren zahlreiche Helfer von Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Polizei sowie der Bundeswehr im Einsatz. Das Bundesinnenministerium schickte zusätzlich Kräfte der Bundespolizei in den Hochwasser-Einsatz.

Im besonders betroffenen Passau waren große Teile der Innenstadt überflutet. Die Verbindungen in einige Stadtteile waren unterbrochen. Etwa 20 Boote hielten nach Angaben der Stadtverwaltung die Versorgung der Menschen in vom Wasser eingeschlossenen Gebäuden aufrecht. Hunderte Einsatzkräfte waren im Einsatz, am Montag sollen Bundeswehrsoldaten und weitere Helfer dazustoßen. In Passau fließen Inn, Donau und Ilz zusammen.

12.33 Uhr: Auch Dresden löst Katastrophenalarm aus

Die sächsische Stadt Dresden hat am Montag wegen der steigenden Fluten für mehrere Stadtteile Katastrophenalarm ausgelöst. Die Bevölkerung wurde gebeten, auf unnötige Fahrten mit dem Auto zu verzichten und den Weg für Einsatzfahrzeuge freizuhalten. An einigen Stellen hätten Schaulustige bereits die Rettungswege zugestellt, hieß es.

Die Verwaltung warnte davor, Deiche zu betreten. Es bestehe Lebensgefahr. Auch in Chemnitz, Zwickau, in Mittelsachsen, im Erzgebirge, im Leipziger Land, in Nordsachen und in der Sächsischen Schweiz galt Katastrophenalarm.

12.15 Uhr: Hochwasser in Niedersachsen zieht sich langsam zurück

Während der Süden und Osten Deutschlands auf eine Hochwasserkatastrophe zusteuert, hat sich die Lage in Niedersachsen teilweise entspannt. Die Pegelstände der Flüsse und Kanäle sind zwar noch auf einem hohen Niveau, sinken aber allmählich, wie die Polizei in Braunschweig und Göttingen am Montag mitteilte.

Überflutungsgefahr besteht noch für die Anrainer von Aller und Weser. Wegen der starken Regenfälle in den Einzugsgebieten der Werra und Fulda wird mit einem Anstieg der Weser in den kommenden Tagen gerechnet. Der Pegel der Aller bei Verden steigt bereits jetzt. „Sobald Aller und Weser über die Deichkrone hinwegfließen, werden ein oder zwei Straßen überflutet“, sagte ein Sprecher der Polizei in Verden. Nach Angaben der Polizei ist auch die Bundesstraße 80 bei Hann. Münden weiterhin gesperrt.

12.10 Uhr: Merkel reist in Hochwassergebiete

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Dienstag in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete reisen. Die Kanzlerin wolle sich selbst ein Bild von der Lage machen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die genauen Stationen stünden noch nicht fest. Merkel lasse sich laufend über den Stand der Dinge informieren. Außerdem werde ein Krisenstab eingerichtet.

Bereits am Montag war Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nach Sachsen aufgebrochen, um sich über die Situation zu informieren. „Der Bund hilft nach Kräften“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. In etlichen Städten und Landkreisen in Bayern, Thüringen und Sachsen gilt Katastrophenalarm.

11.32 Uhr: Noch mehr Regen für deutsche Hochwassergebiete vorhergesagt

In vielen vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Bayern, Sachsen und Thüringen ist keine Entspannung in Sicht. Der Deutsche Wetterdienst sagte auch für den Montag zum Teil kräftigen Regen voraus. So gab es für Südbayern und das Erzgebirge Warnungen vor extremem Unwetter.

11.22 Uhr: Zwenkauer See wird geflutet

Das Hochwasser der Weißen Elster ist in Leipzig weiter drastisch angestiegen. Am Montagmorgen wurde die Alarmstufe 4 überschritten. Wegen des anhaltenden starken Regens im Erzgebirgsvorland stelle sich die Stadt auf weiter steigendes Wasser ein, hieß es. Südlich von Leipzig sei das Entlastungsbauwerk Zitzschen geöffnet worden. Damit wird der Zwenkauer See mit Wasser aus der Weißen Elster geflutet, um die Stadt Leipzig zu schützen. Innerhalb der Stadt seien die seit 2011 erneuerten Deiche derzeit stabil.

10.26 Uhr: Hochwasser in Sachsen legt VW-Werk Zwickau lahm

Das VW -Werk in Zwickau hat wegen des Hochwassers in Sachsen vorübergehend die Produktion eingestellt. Die Frühschicht sei abgesagt worden, weil Mitarbeiter wegen der Fluten nicht zur Arbeit hätten erscheinen können und der Nachschub an Teilen unklar gewesen sei, sagte ein VW-Sprecher am Montag in Wolfsburg. Das Werk selbst sei nicht überflutet. Auch der Abfüllanlagenbauer Krones lässt wegen des Hochwassers die Produktion in zwei Fabriken in Oberbayern ruhen.

10.01 Uhr: Hochwasserlage in Ostthüringen spitzt sich zu

In Ostthüringen spitzt sich die Lage an den Flüssen zu. Am Montagmorgen wurde auch für den Landkreis Altenburger Land Katastrophenalarm ausgelöst. Die Hochwasserlage sei weiter angespannt, sagte die Sprecherin des Kreises Jana Fuchs. Viele Ortschaften entlang der Pleiße und Sprotte seien ganz oder teilweise überschwemmt. 1500 Menschen mussten bisher evakuiert werden. 400 Katastrophenschützer sollten zur Unterstützung in den Landkreis kommen. In Serbitz brach ein Damm auf einer Länge von 50 Metern. Außerdem wurden zahlreiche Straßen im Landkreis komplett gesperrt. Einigerorts sind Schulen geschlossen.

09.39 Uhr: Zwei Menschen aus den Fluten geborgen

DRK Wasserretter haben am Montagmorgen in Wechselburg (Landkreis Mittelsachsen) mit einem Schlauchboot zwei Menschen aus den Fluten geborgen. Die Rettung zweier weiterer Bewohner misslang, da sie sich der Evakuierung verweigerten, teilte das DRK Sachsen in Dresden mit.

09.20 Uhr: Innenminister Friedrich im sächsischen Hochwassergebiet

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) informiert sich an diesem Montag persönlich über die Lage im sächsischen Hochwassergebiet. Am Morgen will er sich zunächst per Hubschrauber einen Überblick in der Region um Zwickau verschaffen, wie ein Sprecher in Berlin sagte. Später sind Gespräche mit Einsatzkräften etwa der ihm unterstehenden Bundespolizei in Grimma und Glauchau geplant.

08.40 Uhr: Katastrophenalarm auch an der Oberelbe

Auch für das Obere Elbtal und Kommunen entlang des Flüsschens Weißeritz gilt seit Montagmorgen Katastrophenalarm. Evakuierungen würden vorbereitet, teilte das Landratsamt in Pirna mit. Betroffen sind die Touristenorte entlang der Elbe zwischen Heidenau und Bad Schandau sowie Gemeinden im Osterzgebirge.

08.00 Uhr: Hochwasser behindert Bahnverkehr

Das Hochwasser behindert auch den Bahnverkehr in Bayern. Insbesondere in Süd- und Niederbayern seien einige Strecken unterbrochen, sagte am Montagmorgen ein Sprecher der Deutschen Bahn. Betroffen sind unter anderem die Verbindungen München-Salzburg, Traunstein-Ruhpolding sowie zwischen Weilheim und Garmisch-Partenkirchen. Der Bahnhof Rosenheim wurde komplett gesperrt; dort stehen die Züge bereits seit Sonntagabend still.

07.02 Uhr: Die Hochwasserlage in Niederbayern hat sich weiter verschärft

In Passau sind die Wasserstände in der Nacht zum Montag erneut gestiegen. „Wir rechnen damit, dass im Laufe des Tages an Inn und Donau die historischen Höchststände von 1954 erreicht werden“, sagte am Morgen ein Sprecher des Passauer Krisenstabs. Am Inn betrug der Wasserstand am Montagmorgen 9,60 Meter, an der Donau 12 Meter. Die Passauer Altstadt und andere Teile des Zentrums der Dreiflüssestadt sind großflächig überspült. In der Altstadt musste der Strom abgestellt werden. „Die notärztliche Versorgung ist aber noch gegeben“, sagte der Sprecher. Mehr 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bayerischem Roten Kreuz (BRK) und Technischem Hilfswerk (THW) arbeiteten am Limit. Am Montagmorgen wurden 150 Soldaten der Bundeswehr zur Hochwasserhilfe in der Stadt erwartet.

06.58 Uhr: In Ostthüringen Lage weiter kritisch

In mehreren Orten wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Im Altenburger Land sind nach Angaben des Katastrophenschutzstabs vom Montagmorgen entlang der Sprotte und Pleiße große Teile der Gemeinden teilweise oder ganz überschwemmt. Mehr als 1200 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. In Serbitz brach ein Damm auf einer Länge von 50 Metern. Außerdem wurden zahlreiche Straßen im Landkreis komplett gesperrt.

06.45 Uhr: Im Landkreis Nordsachsen ist die Hochwassersituation an der Mulde weiter kritisch

Die Pegel steigen weiter, sagte der Sprecher des Landkreises, Rayk Bergner, am Montagmorgen. Von den Werten des Hochwasser von 2002 sei man nicht mehr weit entfernt. Besonders betroffen ist laut Bergner die Stadt Eilenburg. Die gesamte Innenstadt wurde evakuiert. Rund 7 000 Menschen kamen unter anderem in Notquartieren unter.

0.05 Uhr: Tschechien ruft wegen Hochwasser-Katastrophe Notstand aus

Wegen der Hochwasser-Katastrophe in Tschechien hat Ministerpräsident Petr Necas den Notstand für weite Teile des Landes ausgerufen. Durch den Schritt könnten die Rettungsbemühungen effektiver gestaltet werden, erklärte Necas am Sonntagabend. Er gab zugleich umgerechnet mehr als zehn Millionen Euro Hilfen frei und beorderte weitere 2000 Soldaten zu Hilfseinsätzen nach Prag und in andere Regionen.

22.33 Uhr: Katastrophenalarm auch im Saale-Holzland-Kreis

Wegen des weiter steigenden Hochwassers ist am Sonntagabend auch für den Saale-Holzland-Kreis der Katastrophenalarm ausgerufen worden. Das teilte das Landratsamt mit. Wegen des anschwellenden Wasserstandes der Weißen Elster sollte die Stadt Silbitz zum Teil evakuiert werden. Eine Unterbringung der Anwohner in Schulen war vorgesehen. In anderen Regionen wurden weitere Sandsäcke angefordert. Der Landrat des Saale-Holzland-Kreises will zudem an diesem Montagvormittag über die Hochwasserlage informieren. Auch für den Landkreis Greiz war Katastrophenalarm aufgerufen worden.

22.01 Uhr: Döbeln unter Wasser – Evakuierungen in Borna und Eilenburg

Das Wasser der Freiberger Mulde hat am Sonntag die Innenstadt von Döbeln (Mittelsachsen) überschwemmt. Die gesamte Innenstadt stehe auf einer Fläche von etwa 30 Hektar komplett unter Wasser, teilte die Stadtverwaltung mit. Der Grenzwert für die Alarmstufe 4 sei am Abend um mehr als einen Meter überschritten worden. Anwohner wurden in Turnhallen untergebracht.

Auch in Eilenburg in Nordsachsen wurden die Menschen am Abend wegen des Mulde-Hochwassers zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Hochwasserschutzanlagen den Wassermassen nicht trotzen“, teilte die Stadt mit.

Zudem wurde der Bornaer Ortsteil Thräna evakuiert. Dort sei die Situation an einem Deich des Flusses Pleiße kritisch, teilte der Landkreis Leipzig mit.

21.52 Uhr: Katastrophenalarm in zehn Städten und Landkreisen

Wegen der vielerorts anschwellenden Flusspegel haben die Behörden bis Sonntagabend in zehn bayerischen Städten und Landkreisen Katastrophenalarm ausgerufen. Betroffen sind nach Angaben des Innenministeriums Stadt und Landkreis Passau, Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die sechs Kreise Berchtesgadener Land, Miesbach, Mühldorf, Traunstein, Erding und Kelheim.

21.09 Uhr: Katastrophenalarm in Gera – Evakuierungen werden geprüft

Wegen des unaufhaltsam steigenden Wassers der Weißen Elster hat nun auch Gera – Thüringens drittgrößte Stadt - Katastrophenalarm ausgelöst. Der Wasserspiegel steige dramatisch, so dass in einigen Stadtteilen Evakuierungen nötig werden könnten, sagte eine Sprecherin am Sonntagabend. Die Bundeswehr ist den Angaben zufolge in Bereitschaft. Bedroht ist auch der Stadtteil Untermhaus, wo das Geburtshaus des Malers Otto Dix steht. Dort ist die Kunstsammlung der Stadt beheimatet.

21.01 Uhr: Staatsregierung bildet Krisenstab

Angesicht des dramatischen Hochwassers in Bayern hat die Staatsregierung einen Krisenstab eingerichtet. Das erste Treffen mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) an der Spitze sei für diesen Montag um 12 Uhr geplant, sagte Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) am Sonntagabend in München. Nach tagelangem Dauerregen droht Passau und Südostbayern ein bislang noch nicht dagewesenes Hochwasserdrama. Vor Beginn eines Krisentreffens in der Staatskanzlei hatte Seehofer am Sonntag gesagt: „Wir haben bereits Regionen in Bayern mit einem sogenannten Jahrhunderthochwasser. Möglicherweise werden wir eine Entwicklung bekommen, die zu einem Hochwasser führen könnte, das bisher noch nie dagewesen ist.“

20.45 Uhr: Hochwasser stört Bahnverkehr

Das Hochwasser hat auch Störungen im Bahnverkehr in Thüringen, Sachsen und im Süden Sachsen-Anhalts ausgelöst. Im Berufsverkehr an diesem Montag müssen Reisende ebenfalls noch mit Beeinträchtigungen rechnen, wie die Deutsche Bahn am Sonntagabend mitteilte. Züge waren verspätet, fielen ganz aus oder wurden umgeleitet. Betroffen waren Fernverkehrsstrecken, vor allem aber regionale Verbindungen, unter anderem zwischen Plauen und Greiz sowie zwischen Gera und Weida. Nach dem Dauerregen waren viele Regionen überflutet, teils wurde Katastrophenalarm ausgerufen.

20.37 Uhr: Lkw-Verbot in oberbayerischen Katastrophengebieten

In den oberbayerischen Gebieten, in denen wegen des Hochwassers Katastrophenalarm ausgelöst wurde, ist am Sonntagabend ein LkW-Verbot erlassen worden. In den Landkreisen Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Mühldorf, sowie der Stadt Rosenheim dürften Lastwagen bis diesen Montag um

22 Uhr nicht mehr fahren, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit. Dies gelte für Fahrzeuge ab zwölf Tonnen. Ausgenommen sind Lastwagen, die im Katastropheneinsatz sind. Nicht betroffen von dem LkW-Verbot ist die Verkehr auf den Autobahnen 8 und 93.

20.23 Uhr: Unterricht fällt in Hochwassergebieten aus

Viele Schüler in den vom Hochwasser in Bayern besonders betroffenen Gebieten dürften den Überflutungen auch etwas Positives abgewinnen: Der Unterricht fällt am Montag nach Ende der zweiwöchigen Pfingstferien in etlichen Städten und Landkreisen aus. So versicherte ein Sprecher der Stadt Rosenheim, am Montag blieben alle Schulen in Stadt und Landkreis Rosenheim geschlossen.

Auch die Abiturprüfungen an der Rosenheimer Fachoberschule (FOS), der Berufsoberschule (BOS) und der städtischen Gymnasien fallen in Absprache mit dem bayerischen Kultusministeriums aus. Ein neuer Termin werde den Betroffenen rechtzeitig mitgeteilt, sagte ein Sprecher der Stadt Rosenheim am Sonntagabend. Zunächst hatte Unklarheit darüber geherrscht, für welche Schulen die Prüfungen abgesagt sind.

Auch im gesamten Kreis Berchtesgadener Land fällt nach Angaben eines Sprechers an sämtlichen Schulen der Unterricht aus, im Landkreis Miesbach in den teils vom Tegernsee überfluteten Gemeinden Bad Wiessee, Rottach-Egern und der Stadt Tegernsee. In Passau bleiben am Montag insgesamt 14 Schulen geschlossen. Zudem forderte Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) Eltern auf, jene Kinder nicht zum Unterricht zu schicken, deren Schulen im Hochwassergebiet liegen.

20.18 Uhr: Tschechien ruft wegen Hochwassers Notstand aus

Die tschechische Regierung hat wegen steigender Pegelstände an den Flüssen des Landes den Notstand ausgerufen. Die Maßnahme gelte in allen Regionen mit Ausnahme der Region Pardubice, sagte Ministerpräsident Petr Necas am Sonntagabend im Tschechischen Fernsehen. „Wir haben noch eine sehr kritische Nacht und einen kritischen Morgen vor uns“, warnte der Regierungschef.

Das Kabinett war wegen der dramatischen Lage in Prag zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Die Mitte-Rechts-Regierung stellte umgerechnet 11 Millionen Euro sowie bis zu 1000 Soldaten zur Bekämpfung der Fluten zur Verfügung. An mehr als 50 Orten Tschechiens galt die höchste Warnstufe 3. In der Millionenstadt Prag musste der U-Bahn-Verkehr fast vollständig gestoppt werden.

Auch in Polen kam es vor allem in Südwesten des Landes zu Überschwemmungen. Vor allem in Niederschlesien waren die örtlichen Krisenzentren in höchster Alarmbereitschaft. In fast allen Landkreisen der Region waren die Hochwassermarken der Neisse-Zuflüsse überschritten. In Niederschlesien hatte es in den vergangenen Tagen stark geregnet

20.08 Uhr: Gößnitz wird komplett evakuiert – 3000 Menschen betroffen

Die thüringische Kleinstadt Gößnitz mit rund 3000 Einwohnern wird wegen Hochwassers komplett evakuiert. „Der Pegel der Pleiße steht momentan bei 4,14 Meter, normal ist ein Meter“, sagte die Sprecherin des Landratsamtes, Jana Fuchs, am Sonntagabend. Die Menschen würden bei Verwandten oder in einem Notquartier untergebracht, das in einer höher gelegenen Schule eingerichtet sei.

Beendet ist inzwischen die Evakuierung von Serbitz. Aus dem kleinen Ort sind nach Behördenangaben 150 Menschen in Sicherheit gebracht worden, weil ein Damm zu brechen droht.

Momentan sei nicht abzusehen, wie hoch die Pleiße noch steigen werde, sagte Fuchs. Das Problem sei die Koberbachtalsperre in Sachsen, die seit dem Nachmittag überlaufe. Von dort ergieße sich das Wasser zunächst in die Kober und dann in die Pleiße. Die Evakuierungen seien besonnen abgelaufen und alle verfügbaren Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Einsatz. Freiwillige, die im Kampf gegen das Hochwasser helfen wollen, sollten sich an ihre örtliche Feuerwehr wenden, erklärte Fuchs.

19.24 Uhr: Weiße Elster überschwemmt Teile der Stadt Greiz

Die Weiße Elster hat Teile der Stadt Greiz überschwemmt. Wie ein Sprecher des Krisenstabs in Greiz am Sonntagabend sagte, schwappt das Wasser seit 16 Uhr an mehreren Stellen über den Deich und fließt auf die Neustadt zu. Der Wasserstand sei bis zum Abend auf 5,30 Meter geklettert, Tendenz steigend. Am Sonntagmorgen waren noch 4,40 Meter gemeldet worden. Einsatzkräfte begannen am Nachmittag damit, das Gebiet zu räumen. 70 technische Kräfte der Bundeswehr waren zudem in Ostthüringen angekommen, um die Helfer vor Ort zu unterstützen.

Eine Prognose wagte der Sprecher des Krisenstabs am Sonntagabend noch nicht. Der Scheitel sei nicht in Sicht. Das 25 Kilometer flussaufwärts liegende Plauen im sächsischen Vogtland meldete weiter steigende Pegelstände. Auch der Regen ließ nicht nach. Der aktuelle Wasserstand der Weißen Elster bei Greiz nähert sich dem bisherigen Höchststand von 5,50 Meter aus dem Jahr 1954.

19.19 Uhr: Unterricht fällt aus

Der Unterricht fällt am Montag nach Ende der zweiwöchigen Pfingstferien in etlichen Städten und Landkreisen, die vom Hochwasser besonders betroffen sind, aus. So versicherte ein Sprecher der Stadt Rosenheim, am Montag blieben alle Schulen in Stadt und Landkreis Rosenheim geschlossen. Einzige Ausnahme: Die Abiturprüfungen an der Rosenheimer Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS) finden statt, während sie in den städtischen Gymnasien auf Freitag verschoben wurden.

Auch im gesamten Kreis Berchtesgadener Land fällt nach Angaben eines Sprechers an sämtlichen Schulen der Unterricht aus, im Landkreis Miesbach in den teils vom Tegernsee überfluteten Gemeinden Bad Wiessee, Rottach-Egern und der Stadt Tegernsee. In Passau bleiben am Montag insgesamt 14 Schulen geschlossen. Zudem forderte Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) Eltern auf, jene Kinder nicht zum Unterricht zu schicken, deren Schulen im Hochwassergebiet liegen.

13.15 Uhr: Hochwasserlage in Thüringen verlagert sich von West nach Ost

Die Hochwasserprobleme haben sich in Thüringen am Sonntag von West nach Ost verlagert. Während die Pegelstände an der Gera auf Alarmstufe 2 gesunken sind und der Krisenstab des Kreises Sömmerda kurz vor der Auflösung steht, spitzt sich die Lage an der Weißen Elster und der Pleiße zu. Wegen kräftiger Regenfälle schwellen die Flüsse rapide an. Wie die Thüringer Hochwasserzentrale meldete, kletterte der Pegelstand der Weißen Elster bis Sonntagmittag auf knapp 4,50 Meter, Tendenz steigend. In Greiz droht Überflutung, ein Krisenstab wurde eingerichtet.

Ein Sprecher des Krisenstabes sagte, eine große Flutwelle werde am Nachmittag erwartet. Die Talsperre Pirk in im sächsischen Vogtland läuft seit dem Vormittag über und füllt die Weiße Elster in Richtung Greiz zusätzlich mit Wasser. Die Rettungskräfte seien in Alarmbereitschaft und schichteten massenweise Sandsäcke, um eine Überflutung der Greizer Neustadt zu verhindern.

Auch in und um Gößnitz im Altenburger Land kämpfen Freiwillige gegen das Hochwasser, wie ein Polizeisprecher in Gera berichtete. Auch für die Saale, die Werra und die Ilm gilt noch die höchste Alarmstufe 3. Die Situation in Jena und rund um Saalfeld bleibe angespannt, hieß es bei den Behörden. Das Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld ist völlig überflutet, auch die Bleichwiesen in Rudolstadt setzte die Saale unter Wasser.

Der Regen traf in den vergangenen 24 Stunden vor allem die Ostthüringer, zudem fließen Wassermassen aus Sachsen durch die Flüsse. Dort gingen gleichfalls schwere Regenfälle nieder. In Langenwetzendorf bei Greiz prasselte mit 25 Liter pro Quadratmeter seit Samstagmittag der meiste Regen im Freistaat herunter, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes am Sonntag in Leipzig sagte.

In Erfurt-Möbisburg entspannte sich die Lage. Dort sinkt der Pegelstand der Gera seit Samstagmittag von knapp vier Metern kontinuierlich und liegt derzeit bei etwa 2,60 Meter. An einem aufgeweichten Damm zwischen Elxleben und Walschleben nördlich von Erfurt hatten Hunderte Freiwillige seit Freitag tonnenweise Sandsäcke gestapelt, um einen Durchbruch zu verhindern. Sie erlebten einen Erfolg: Der Deich hielt.

12.53 Uhr: Überflutungen und Erdrutsche in Baden-Württemberg

Bei Überflutungen und Erdrutschen sind Helfer im Südwesten von Baden-Württemberg nach Angaben des Innenministeriums am Wochenende zu mehr als 3000 Einsätzen ausgerückt. Gut 6000 Helfer etwa von der Feuerwehr oder vom Technischen Hilfswerk waren landesweit im Einsatz, bilanzierte Reinhold Gall (SPD), Innenminister des Landes, am Sonntag. Er dankte allen, „die sich qua Amtes oder ehrenamtlich in den Dienst der Bevölkerung gestellt haben“. Besonders schlimm sei die Situation am Neckar sowie an dessen Zuflüssen gewesen. Zahlreiche Straßen wurden überflutet, durch umgestürzte Bäume versperrt oder durch abgerutschte Hänge verschüttet. Mehrere Deiche drohten, überspült zu werden.

11.33 Uhr: Hochwasser: Stadion von Viertligist Jena geflutet

Starke Regenfälle und der damit verbundene steigende Pegel der Saale haben zu einer Überflutung des Ernst-Abbe-Sportfelds, der Spielstätte des Fußball-Regionalligisten Carl Zeiss Jena, geführt. Am Wochenende wurden alle Rasenplätze inklusive des Hauptplatzes im Stadion des dreimaligen DDR-Meisters aus Thüringen überschwemmt. „Unsere Kabinen liegen aber etwa einen Meter höher und sind bislang vom Wasser verschont geblieben“, sagte Pressesprecher Andreas Trautmann der Ostthüringer Zeitung. Ein für das Wochenende geplantes nationales Leichtathletik-Meeting war am Freitag bereits vorsorglich abgesagt worden. Welche finanziellen Schäden am Stadion und den Nebengebäuden entstehen, ist aktuell noch nicht absehbar.

11.09 Uhr: Lage in Südniedersachsen entspannt sich

Auch wenn einige Gebiete noch immer überflutet sind: Die Lage in den Hochwassergebieten im südlichen Niedersachsen hat sich auch am Sonntag weiterhin entspannt. Wie die Polizei in Hildesheim und Braunschweig mitteilte, sinken die Pegelstände, allerdings sind sie noch auf einem hohen Niveau. In der Region Hannover liefen Wassermassen ab, berichtete ein Sprecher der Feuerwehr.

Nur für die Region Göttingen konnte noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Pegelstände stiegen jedoch nicht weiter an, sagte eine Polizeisprecherin. Zuletzt hatte es in der Nacht zu Sonnabend bei Hann. Münden einen Erdrutsch gegeben. 20 Kubikmeter Erde und Geröll stürzten nach Angaben der Polizei auf die Bundesstraße 80, die daraufhin gesperrt werden musste. Verletzt wurde dabei niemand.

Seit Anfang der Woche hatten die Wassermassen im Süden und Osten Niedersachsens Keller, Straßen und Kanäle überflutet, Flüße traten über die Ufer. Die Feuerwehren waren mancherorts im Dauereinsatz. Doch ein Ende ist in Sicht: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes werden für die kommenden Tagen keine weiteren Niederschläge erwartet. „Es wird dazu freundlicher und wärmer“, sagte ein Sprecher.