Laut dem Zeugen stand Murray mit mehr als 100.000 Dollar in der Kreide. Orlando Martinez berichtete im Zeugenstand von Mietschulden, nicht zurückgezahlten Ausbildungskrediten und überzogenen Kreditkarten.

Los Angeles. Laut einer Zeugenaussage war Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray hoch verschuldet und fühlte sich damit womöglich dem extravaganten US-Popstar ausgeliefert. Entsprechend sagte der Polizeiermittler Orlando Martinez am Mittwoch im Prozess der Jackson-Familie gegen dessen Konzertveranstalter AEG aus. Der Clan wirft AEG unter anderem vor, sich bei der Einstellung Murrays der Fahrlässigkeit schuldig gemacht zu haben.

Der Arzt war im Jahr 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt worden, weil er dem „King of Pop“ kurz vor dessen Tod das Narkosemittel Propofol verabreicht hatte. Laut Martinez stand Murray mit mehr als 100.000 Dollar in der Kreide. Der Ermittler berichtete von Mietschulden, nicht zurückgezahlten Ausbildungskrediten und überzogenen Kreditkarten. Der Arzt sei dadurch in einer schwierigen finanziellen Lage gewesen, sagte Martinez am dritten Prozesstag.

Berichten zufolge fordert Jacksons Mutter Katherine stellvertretend für seine Kinder Prince, Paris und Blanket von AEG Schadenersatz in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. In den Gerichtsakten wird keine Summe genannt. Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren auf seinem Anwesen in Los Angeles an einer Überdosis Propofol gestorben. Der Popstar bereitete sich zu diesem Zeitpunkt auf eine Comeback-Konzertreihe vor und litt unter chronischer Schlaflosigkeit. Jacksons Angehörige werfen AEG vor, zu großen Druck auf den Sänger ausgeübt zu haben.