Endzeit-Experten prophezeien den Untergang am 21. Dezember. In einem französischen Berg sollen Ufos parken, um Überlebende auszufliegen.

Bugarach/Hamburg. Am 21. Dezember soll die Welt untergehen. Das behaupten jedenfalls einige Endzeitpropheten und berufen sich dabei auf den Maya-Kalender. Heerscharen von Wissenschaftlern geben Entwarnung, aber wer glauben will, der glaubt.

Doch in einem französischen Dorf gibt es Hoffnung, von der Apokalypse verschont zu bleiben. Zu der 200-Seelen-Gemeinde Bugarach nahe den Pyrenäen pilgern deshalb seit Tagen endlos viele Endzeitjünger. Ihr Ziel: der Pic de Bugarach, ein 1230-Meter-Berg, in dessen Innerem Ufos parken sollen. Die Untertassen sollen die einzigen Überlebenden in eine neue sichere Welt fliegen. Dem Präfekten Eric Freysselinard ist das alles nicht geheuer. Er lässt den Berg vor aufdringlichen Besuchern absichern. Zudem haben in einem 45 Quadratkilometer großen Gebiet um Bugarach nur Einwohner und ihre Familien freien Zugang. Kontrolliert wird das alles von 150 Polizisten.

Hoffnung verbreitet auch Maarten Keulemans, 44. Für den Wissenschaftsjournalisten ist "in jedem verkündeten Weltuntergang auch ein Happy End angelegt". Es gebe bei solchen Szenarien immer eine kleine Gruppe Auserwählter, die nach der Katastrophe auf einem besseren Planeten leben könnte. Man finde diesen Gedanken im Christentum und auch bei den Leuten, die an den Weltuntergang am 21. Dezember glauben. "Sie sagen: ,Hey, wir müssen uns in dieses Bergdorf in Südfrankreich begeben, dann werden wir überleben und die Erde beherrschen.'"

Der Niederländer, der ein Buch ("Die besten Weltuntergänge") über die populärsten Theorien zur Apokalypse geschrieben hat, verweist darauf, dass irgendwann die Welt wirklich untergeht. "Früher oder später wird es eine Naturkatastrophe apokalyptischen Ausmaßes geben. Vielleicht durch den Ausbruch eines Supervulkans. Wenn es zur Eruption kommt, wird sich die Atmosphäre verändern und vielleicht sogar eine neue Eiszeit beginnen. Klar ist auch, dass irgendwann die Sonne erlöschen wird."

Aber "Mr. Weltuntergang" ist optimistisch: "Bis dahin werden aber noch rund drei Billionen Jahre vergehen - reichlich Zeit, um über eine Lösung nachzudenken." Und eine hat er auch schon parat. "Vielleicht werden wir Raumschiffe bauen und zum nächsten bewohnbaren Planeten fliegen. Oder wir ziehen die Erde in ein anderes Sonnensystem. Physiker rechnen das derzeit durch: Wenn es gelänge, den Mond zu erhitzen, würde er durch den austretenden Wasserdampf beschleunigen, aus seiner Laufbahn ausbrechen und die Erde in einem Gravitationsfeld mit sich durchs All ziehen." Alles klar? Der Endzeitexperte hält übrigens am 21. zwei Vorträge über die Maya. Abends ist er dann auf einer Weltuntergangsparty eingeladen - "wenn alles gut läuft ...".

Auch das Fernsehen ist live dabei, wenn es passieren sollte. Der Infosender Phoenix berichtet am Freitag von 11.30 Uhr an und schaltet unter anderem ins französische Bugarach. Wer schon vorher sichergehen will, dass ihm am Weltuntergangstag nichts passiert, kann seit Donnerstag im elsässischen Fort de Schoenenbourg Zuflucht finden. "Falls die Welt tatsächlich in Flammen aufgehen sollte, sind die Menschen im Bunker geschützt", sagte Eric Halter von der Vereinigung der Freunde der Maginot-Linie. Die Betonfestung öffnet um 20 Uhr ihre schweren Türen. Bis voraussichtlich um drei Uhr in der Früh können dort Schutzsuchende ausharren. Das ist die Zeitspanne, in die nach Informationen von Halter der Weltuntergang fallen soll. Der Eintritt kostet 7 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Jugendliche.