Wer oder was ist für den Stromausfall in München verantwortlich? Der Fehler lag offenbar bei den Stadtwerken. Genaue Ursache noch unklar.

München. Die Ursache für den großen Stromausfall in München liegt bei den Stadtwerken (SWM). „Damit liegt der Schaden im Verantwortungsbereich der SWM“, teilte der Energieversorger am Freitag mit. „Eine Beeinflussung aus dem Eon-Netz ist auszuschließen.“ Das Feuer in einer Umspannanlage bei Eon sei die Folge eines Schadens im SWM-Netz. Die Stadtwerke entschuldigten sich bei dem Unternehmen: „Die SWM bedauern, dass aus der Berichterstattung über den Stromausfall der Eindruck entstanden sein könnte, dass die Schadensursache im Eon-Netz liegt.“

Der schwerste Stromausfall seit zwei Jahrzehnten hatte am Donnerstagmorgen weite Teile Münchens in Dunkelheit getaucht. 450 000 Menschen waren nach Angaben der Stadtwerke bis zu einer knappen Stunde ohne Strom. Züge blieben stehen, im Berufsverkehr kam es zu chaotischen Zuständen, weil Ampeln ausfielen. Auch das Handynetz war teilweise betroffen.

Was genau zu dem großen Blackout am Donnerstag führte, darüber rätselten die Fachleute auch noch einen Tag später. „Wir betreiben noch Ursachenforschung“ sagte ein Sprecher der Stadtwerke. Der Energieversorger hatte zunächst technisches Versagen in einem Leitungssystem nördlich von München vermutet. In diesem Bereich ist auch die Anschlussstelle zwischen den Netzen von SWM und Eon.

Welchen Schaden der Blackout verursacht hat, war am Freitag zunächst noch unklar. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) hatte schon am Donnerstag zu bedenken gegeben: „Bereits ein einstündiger deutschlandweiter Stromausfall an einem Werktag im Winter kann einen wirtschaftlichen Schaden von einer Milliarde Euro verursachen.“

Nach Ansicht des Hochspannungs-Experten Albert Claudi von der Universität Kassel müssen sich die Menschen in Deutschland trotz einer vergleichsweise sehr sicheren Stromversorgung künftig häufiger auf derartige Ausfälle einstellen. Der Grund: Das Netz sei stärker ausgelastet und darum nicht mehr so stabil wie vor 10 oder 20 Jahren.