Fünf Tage nach dem Amoklauf in Winnenden haben Schüler der Albertville-Realschule erstmals wieder an einem freiwilligen Unterricht teilgenommen.

Winnenden. Fünf Tage nach dem Amoklauf in Winnenden haben Schüler der Albertville-Realschule erstmals wieder an einem freiwilligen Unterricht teilgenommen. Mehr als 150 Kinder und Jugendliche wurden gestern mit Bussen in sechs Gemeindehallen der Umgebung gebracht. Ihre Lehrer boten dort zusammen mit Pädagogen benachbarter Schulen und Psychologen eine Betreuung an. Ob das beschädigte Gebäude der Realschule je wieder bezogen wird, sei unklar, sagte der stellvertretende Leiters des Staatlichen Schulamts in Backnang, Wulf Bonitz.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart leitete gestern ein Ermittlungsverfahren gegen den Vater des Todesschützen Tim K. (17) wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ein. Das bestätigte die Polizei. Der mutmaßliche Täter hatte eine Waffe seines Vaters verwendet, die dieser nach früheren Angaben der Ermittler nicht in einem Tresor aufbewahrt hatte.

Unterdessen wurde gestern eine weitere Schülerin beerdigt. Heute sollen eine Schülerin und zwei Lehrerinnen zu Grabe getragen werden. Zu den Beerdigungen der Pädagoginnen wird auch Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau (CDU) als Trauergast erwartet. Für kommenden Sonnabend ist eine zentrale Trauerfeier mit Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel geplant. Vier Verletzte liegen noch in Krankenhäusern, unter ihnen zwei Schülerinnen und zwei Polizisten. Alle sind außer Lebensgefahr.