Auf dem Todesschein von Michael Jackson steht “Todesursache unklar“. Der Polizei-Chef von Los Angeles schließt eine Ermordung nicht aus.

Los Angeles. Der Polizei-Chef von Los Angeles, William Bratton, hat eine Ermordung von Popstar Michael Jackson nicht ausgeschlossen. In einem Interview mit dem US-Sender CNN sagte Bratton am Donnerstag, dass die Ermittler das Ergebnis der Autopsie abwarten müssten. Danach würde in Absprache mit den Gerichtsmedizinern entschieden, ob es sich um einen Kriminalfall handelt. Derzeit liefen „sehr weitreichende Untersuchungen“, sagte Bratton. Sie hätten Jacksons Medikamenteneinnahme und die zahlreichen Ärzte des Sängers ins Visier genommen. Auf dem Todesschein, den die Behörde freigegeben hat, steht "Todesursache unklar".

Derweil geht auch das Rätselraten um Jacksons letzte Ruhestätte weiter. Die zuständigen Behörden geben zwar an, sein Sarg stehe auf dem Prominenten-Friedhof Forest Lawn in Hollywood. Der goldene Sarg sei nach der Trauerfeier im Staples Center auf den Friedhof zurückgebracht worden. Dies können Hubschrauberpiloten, die dem Leichenwagen in der Luft folgten, nicht bestätigen. Es gab einen Moment, so die Piloten, in dem der Wagen auf mysteriöse Weise plötzlich aus ihrem Blickfeld verschwunden ist.

Die Einen rätseln, wo der Leichnam von Jackson ist, Andere glauben noch nicht einmal an eine Leiche. Verschwörungstheorien sprechen davon, der "King of Pop" solle seinen Tod nur vorgetäuscht haben, um von den Medien und seinen Fans in Ruhe gelassen zu werden. Diesen Spekulationen nach habe Jackson sich schon im März bei seinem letzten öffentlichen Auftritt vor der Presse in London von einem Doppelgänger vertreten lassen.

Hautarzt warnte vor starken Medikamenten

Inzwischen meldete sich der langjährige Hautarzt des "King of Pop", Dr. Arnold Klein, zu Wort: Er habe den Sänger immer wieder vor starken Medikamenten gewarnt. Vor Jahren habe er seinen Patienten sogar dazu gebracht, ein besonders gefährliches Mittel in die Toilette zu werfen, sagte Klein dem Fernsehsender ABC. Er habe oft befürchtet, dass Jackson von anderen Ärzten riskante Mittel verschrieben bekomme. "Was immer er verlangte, bekam er", sagte Klein, der den Popstar mehr als 25 Jahre unter anderem wegen Akne und Lupus (Schmetterlingsflechte) behandelt hatte.

Jackson hatte seinen Hautarzt nach dessen Angaben drei Tage vor seinem Tod das letzte Mal in der Praxis aufgesucht. "Er schien nicht unter schlimmen Schmerzen zu leiden", sagte Klein. "Er tanzte in meiner Praxis – für die anderen Patienten." Ebenso wenig habe Jackson wie ein Drogenabhängiger auf ihn gewirkt, schilderte der Arzt, der auch als Dozent an der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) arbeitet. Auch habe der Weltstar für ihn nicht furchtbar abgemagert ausgesehen, sagte Klein entschieden.

Das amerikanische Klatschmagazin "US Weekly" spekulierte kürzlich, dass der weiße Hautarzt der leibliche Vater von Jacksons drei Kindern sei. Auf die entsprechende Frage antwortete Klein dem Sender, "so weit ich weiß, bin ich nicht der Vater dieser Kinder", und fügte hinzu, "etwas anderes kann ich dazu nicht sagen". Jacksons Ex-Frau Debbie Rowe, die Mutter seiner beiden älteren Kinder, hatte in den 90er Jahren in Kleins Praxis gearbeitet. Dort lernte sie den Sänger kennen. Das Paar heiratete 1996 und ließ sich knapp drei Jahre später wieder scheiden.