Die andauernden Regenfälle im Norden Brasiliens haben fatale Folgen: Mindestens 32 Menschen kamen bereits ums Leben.

Sao Paulo. Im Norden Brasiliens regnet es mittlerweile seit Monaten. Die Wassermassen sind so gigantisch, dass sich die Region zwischen dem Amazonasdschungel und der Atlantikküste im Nordosten des Landes zu einem Hochwasserkatastrophengebiet entwickelt und inzwischen dramatische Ausmaße angenommen hat. Die Zahl der Toten ist nach amtlichen Angaben auf mindestens 32 gestiegen. Mehr als 740 000 Menschen sind betroffen, fast 200 000 Menschen wurden obdachlos.

Ein Ende ist nicht in Sicht Im Gegenteil: Die Folgen der starken Niederschläge werden immer schlimmer. Zu dem Hochwasser kommen noch Erdrutsche hinzu, die die Häuser zum Teil unbewohnbar gemacht haben. Ganze Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten, die Rettungskräfte kommen nicht hinterher. Und während andere um das Überleben kämpfen, haben sich andere das Plündern der betroffenen Häuser zur Aufgabe gemacht.

Derzeit ist es fast ausschließlich möglich, sich in Booten fortzubewegen. Sogar eine Eisenbahnlinie wurde unterbrochen, über die Eisenerz aus der riesigen Carajas-Mine im Dschungelstaat Para transportiert wird. Vom Hochwasser am schwersten betroffen ist der Staat Maranhao.

Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hatte nach einem Rundflug über das Katastrophengebiet erklärt, es müsse geprüft werden, ob der Klimawandel bei dem ungewöhnlich heftigen Regen und die Zerstörung eine Rolle spiele. „Etwas verändert sich und wir haben immer noch Zeit, das in Ordnung zu bringen“, sagte er.