Die Ermittler erhöhen den Druck auf die kriminelle Rockerszene. Erneut wurden Wohnungen durchsucht. Rocker planten offenbar einen Sprengstoffanschlag.

Berlin. Mit einer groß angelegten Razzia in drei Bundesländern ist die Polizei erneut gegen die kriminelle Rockerszene vorgegangen. In Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg wurden am Mittwoch elf Wohnungen von ehemaligen Hells Angels durchsucht, sagte Polizeisprecher Volker-Alexander Tönnies in Berlin. Ziel war demnach, das Verbot der Rockergruppierung Hells Angels Berlin City durchzusetzen und Strukturen zu erhellen. Festgenommen wurde niemand. Rund 100 Beamte waren im Einsatz. Sie stellten in Brandenburg und Baden-Württemberg verbotene Bekleidung sicher.

Unterdessen wurde bekannt, dass Mitglieder der kriminellen Rockervereinigung Bandidos einen Anschlag mit Sprengstoff in der Hauptstadt auf Überläufer geplant haben sollen. „Wir wissen aus Ermittlungserkenntnissen, nach denen ein Anschlag in Berlin geplant gewesen sein soll“, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Laut „Tagesspiegel“ sollten Überläufer zu den Hells Angels offenbar aus Rache mit einem Bombenanschlag getötet werden.

Drei Verdächtige sitzen in der Nähe von Rostock in Untersuchungshaft. Sie waren bereits Anfang Juli mit einem Kilo Sprengstoff im Gepäck am Rostocker Hafen gestellt worden. Die Ermittlungen werden von den Behörden in Mecklenburg-Vorpommern geführt. Den Männern, die mit einer Fähre aus Dänemark nach Deutschland einreisen wollten, werden Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen.