Für die Ermittler war der Waffenfund bei den Cottbuser Hells Angels ein großer Erfolg. Doch auf dem Fuß folgt eine Enttäuschung.

Cottbus. Nach dem Fund eines Waffen- und Munitionsdepots beim Cottbuser Motorradclub Hells Angels ist der 28 Jahre alte Nutzer des Grundstücks wieder auf freiem Fuß. Das Amtsgericht habe den Haftbefehl, der wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz beantragt wurde, abgelehnt, sagte Horst Nothbaum von der Staatsanwaltschaft Cottbus am Freitag. Die Polizei hatte die vergrabene Metallkiste mit Waffen bei einer Razzia gegen den MC Cottbus entdeckt.

An diesem Wochenende werden mehrere hundert Angehörige der Rockerszene aus ganz Deutschland und dem Ausland zum fünften Gründungstag der Cottbuser Hells Angels auf dem Clubgelände in Kolkwitz (Spree-Neiße) erwartet. Die Polizei bereitet sich mit einem Großaufgebot auf die Rocker vor, sie rechnet aber nach der Razzia mit weniger als den ursprünglich vermuteten etwa 500 Anhängern.

„Wir werden keine Machtdemonstration der Hells Angels zulassen“, sagte die Cottbuser Polizeisprecherin Ines Filohn. Die Polizei habe zwei Kontrollstellen auf der Straße vor dem Vereinsgelände aufgebaut. Alle anrückenden Motorradrocker würden kontrolliert.

+++Nach Waffenfund bei Hells Angels Prüfung von Haftantrag+++

Die Rockerszene steht schon längere Zeit unter Beobachtung. Die Sicherheitsbehörden in Brandenburg sehen sich durch die jüngsten Funde von Waffen und Munition in ihrer Einschätzung bestätigt, dass von den Rockern eine Gefahr ausgeht. Insbesondere die Eskalation unter den Berliner Motorradrockern hatte auch die brandenburgische Polizei alarmiert, die ebenfalls verstärkt mit Razzien reagierte. Die Innenminister und Sicherheitsbehörden beider Bundesländer betonten immer wieder, sie wollten den Druck gegen die Szene hoch halten.

(dpa/abendblatt.de)