Nach dem schweren Fährunglück vor Sansibar haben Rettungskräfte offiziellen Angaben zufolge 37 Opfer geborgen. Viele Passagiere vermisst.

Addis Abeba/Daressalam. Nach dem schweren Fährunglück vor der Tropeninsel Sansibar haben Retter bis zum Donnerstagmorgen 37 Tote geborgen. Dies teilte das Rote Kreuz im ostafrikanischen Tansania mit. Etwa 145 Passagiere seien gerettet worden. An Bord des Unglücksschiffes waren auch mehrere europäische Touristen. Die Fähre mit vermutlich weit mehr als 250 Passagieren war am Mittwochmittag in der tansanischen Hafenstadt in See gestochen und offenbar bei starkem Wind in Seenot geraten.

Die genaue Zahl der Passagiere war weiter unklar. Die tansanische Zeitung "The Citizen“ berichtete, dass bis zu 400 Menschen an Bord gewesen sein könnten, darunter etwa 30 Kinder. Dutzende Menschen sollen im Innern des Schiffes gefangen sein, das in der stürmischen See umgekippt war. Unter den Geretteten waren den Angaben zufolge zwölf ausländische Touristen.

Zahlreiche Helfer beteiligten sich an der Rettungsaktion. Das Rote Kreuz habe 20 Freiwillige geschickt, um Erste Hilfe zu leisten, erklärte Ubwa Suleman. "Starke Winde werden für die Katastrophe verantwortlich gemacht“, sagte er. Ziel der Fähre war die etwa zwei Stunden entfernte Insel Unguja, die Hauptinsel von Sansibar. Das Unglück passierte lokalen Medienberichten zufolge in der Nähe der Insel Pungume, 48 Kilometer von Unguja entfernt.

Auswärtiges Amt: Vier Deutsche überleben Fährunglück

Vier Deutsche haben das Fährunglück vor der Küste von Tansania überlebt. Sie seien wohlauf, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Donnerstag. Ein Botschaftsmitarbeiter sei seit Mittwoch in Sansibar und kümmere sich um die Überlebenden. Bisher gebe es keine Informationen, dass weitere Deutsche an Bord der Unglücksfähre gewesen seien. Die Botschaft stehe in engem Kontakt mit den örtlichen Behörden. Nähere Angaben zu den vier Überlebenden macht die Sprecherin nicht.

Erst im September war vor Sansibar eine Fähre gesunken. Von den rund 800 Passagieren auf der völlig überfüllten "MV Spice Islander“ waren mehr als 200 ums Leben gekommen .

Der Archipel Sansibar gehört zu Tansania, hat aber eine gewisse Autonomie. Die herrlichen Strände am Indischen Ozean locken jährlich zahlreiche Touristen auf die Inselgruppe. (dpa/abendblatt.de)