Bei Sturzfluten nach einem Tropensturm sind im Süden der Philippinen knapp 200 Menschen ums Leben gekommen. Allein in der Stadt Cagayan de Oro verloren Behördenangaben zufolge 107 Menschen ihr Leben.

Manila. Drama auf den Philippinen: Bei Sturzfluten nach einem Tropensturm sind im Süden des Landes knapp 200 Menschen ums Leben gekommen. Allein in der Stadt Cagayan de Oro verloren Behördenangaben zufolge 107 Menschen ihr Leben. Die Zahl der Opfer werde vermutlich weiter steigen, da noch rund 150 Menschen vermisst würden, hieß es am Samstag.

Der Sturm „Washi“ hatte in den Philippinen heftige Regenfälle ausgelöst, die mehr als zwölf Stunden andauerten. Auf der Insel Mindanao traten mehrere Flüsse über die Ufer. In der Stadt Iligan wurden 79 Leichen geborgen, wie Bürgermeister Lawrence Cruz mitteilte. In der Provinz Zamboanga del Norte ertranken nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde drei Menschen in den Fluten.

Vor der Stadt El Salvador, rund zehn Kilometer nordwestlich von Cagayan de Oro seien 60 Menschen gerettet worden, nachdem sie auf das Meer hinausgetragen worden waren, sagte ein Beamter des Katastrophenschutzes in der Provinz Misamis Oriental, Teddy Sabuga-a. 120 weitere seien vor dem Township Opol in Sicherheit gebracht worden.

Bürgermeister Cruz sagte, die Küstenwache und andere Rettungskräfte würden in den Gewässern vor Iligan nach Überlebenden und Leichen suchen, die möglicherweise von einem angeschwollenen Fluss auf das Meer hinausgetragen wurden. In einigen Stadtteilen sei das Wasser hüfthoch. Dutzende Bewohner hätten sich vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht, indem sie auf die Dächer ihrer Häuser geklettert seien, sagte Cruz.

Straßen mit dicken Schlammschichten bedeckt

Ein Sprecher der Stadt Cagayan de Oro sagte, rund 20.000 Bewohner seien von den Überflutungen betroffen. Viele Menschen seien in vorübergehenden Schutzunterkünften untergebracht.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie das trübe Hochwasser durch die Straßen rauschte und dabei Trümmerteile mit sich zog. Dort wo das Wasser zurückgegangen war, waren die Straßen mit dicken Schlammschichten bedeckt. Im Fernsehen hieß es, ein Auto sei über eine Betonabsperrung geschwemmt worden.

Tropensturm „Washi“ war bereits der 19., der die Philippinen in diesem Jahr erreichte. Er traf im Osten der Insel Mindanao auf Land und sorgte in der Region für Regenwolken mit einem Durchmesser von 400 Kilometern. Bis Samstagmorgen (Ortszeit) befand sich der Sturm über dem Sulusee und erreichte Windgeschwindigkeiten von 75 Stundenkilometern.

Im September hatten zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Taifune im Norden der Philippinen mehr als 100 Menschen das Leben gekostet.