Sie war eine gefeierte Schauspielerin, bildschön und liebte Diamanten: Der Schmuck der Hollywood-Ikone Elizabeth Taylor hat jetzt Rekordpreise erzielt.

New York. Ein vollgepackter Auktionsraum und Telefongebote aus aller Welt: Die Versteigerung der Juwelen von Hollywoods Ikone Liz Taylor hat alle Erwartungen übertroffen. Mit einem Gesamtergebnis von 116 Millionen Dollar (89 Millionen Euro) war die Auktion nach Angaben von Christie's in New York die erfolgreichste aller Zeiten. Am Ende der mehr als vierstündigen Veranstaltung in der Nacht zum Mittwoch (MEZ) war jedes Schmuckstück der Leinwandlegende (“Cleopatra“) verkauft. 24 der 80 Lose gingen für jeweils über eine Million Dollar an einen neuen Besitzer, sechs erzielten mehr als fünf Millionen Dollar, sieben setzten Weltrekorde.

Das Höchstgebot von 10,5 Millionen Dollar (etwa 8 Millionen Euro) kam über Telefon für ein Rubin- und Diamantenhalsband mit Perle. Nach dem üblichen Auktionsaufschlag lag der Preis bei 11,8 Millionen Dollar (9,1 Millionen Euro). Die als La Peregrina bekannte Perle war laut Christie's im 16. Jahrhundert im Golf von Panama gefunden worden. Sie gehörte zeitweise zu den Kronjuwelen des spanischen Königshauses.

Der Schauspieler Richard Burton, mit dem Liz Taylor zwei Mal verheiratet war, ersteigerte La Peregrina 1969 bei einer Auktion für 37.000 Dollar. Liz ließ sie von Cartier zu einem Schmuckstück nach eigenem Design verarbeiten. Den Wert hatte Christie's mit zwei bis drei Millionen Dollar angegeben. Es erzielte ein Vielfaches und brach den letzten Weltrekord für ein Juwelencollier mit Perlen (Baroda Perlen), der bei 7,1 Millionen Dollar gelegen hatte.

Ein weiteres Prunkstück der exquisiten Kollektion, ein Diamant mit über 33 Karat und unschlagbarer Reinheit sowie Farbe, wurde für 8,8 Millionen Dollar (6,8 Millionen Euro) zugeschlagen. Burton hatte ihn 1968 für seine Liz unter den Weihnachtsbaum gelegt. Den Schätzpreis von 3,5 Millionen Dollar übertraf der Diamantring um 5,3 Millionen. „Sie trug ihn immer“, hieß es bei Christie's in New York. „Jeden Tag. Sogar während und nach der Scheidung (von Burton).“

Den Verkaufserfolg erklärte das Auktionshaus am Ende des Abends mit der „Magie von Miss Taylor“. Sie galt jahrzehntelang als eine der schönsten Frauen der Welt. Sie wurde von Männern mit den teuersten Geschenken verwohnt. Außer ihren sieben Ehemännern (Burton heiratete sie sogar zweimal) hatte die gefeierte Schauspielerin etliche Liebhaber. Von dem Popsänger Michael Jackson, mit dem sie lange eng befreundet war, hatte Liz einen Diamant- und Saphirring, der jetzt für 600.000 Dollar unter den Hammer kam, etwa das Sechsfache des Schätzwerts.

Von Taylors drittem Ehemann, dem Filmproduzenten Mike Todd, stammt eine Tiara aus der Zeit um 1880. Liz trug das Schmuckstück 1957 bei der Oscar-Verleihung für Todds Film „In 80 Tagen um die Welt“. Mit einem Höchstgebot von 4,2 Millionen Dollar erzielte die Tiara bei Christie's ebenfalls das Sechsfache des Schätzpreises. Noch höher trieb der Bieterkampf den Preis für ein Diamant- und Smaragdhalsband von Bulgari, das Burton seiner Liz 1964 zur Hochzeit geschenkt hatte: 5,4 Millionen Dollar, statt geschätzter 1 bis 1,5 Millionen.

Die zweifache Oscar-Preisträgerin war im März dieses Jahres im Alter von 79 Jahren gestorben. Sie ist in mehr als 50 Filmen zu sehen. Der kostbare Schmuck der Diamantenliebhaberin war vor der Versteigerung in Moskau, London, Los Angeles, Dubai, Genf, Paris und Hongkong ausgestellt. Die Auktion am Dienstagabend (Ortszeit) war der Auftakt und Höhepunkt einer insgesamt viertägigen Versteigerung von Schmuck, Kleidern und Kunst der Taylor.