Zwölf weitere erkrankt. Rätsel um Infektionsquelle. Erster Todesfall schon im August

Bremen. Eltern trauern, Ärzte sind ratlos, Politiker erheben schwere Vorwürfe: Im Bremer Klinikum Mitte sind drei frühgeborene Säuglinge an Darmkeimen gestorben. Bei zwölf weiteren Babys wurde der gefährliche Erreger nachgewiesen, einige von ihnen sind schwer erkrankt. Die Ursache der Infektion ist noch völlig unklar. Die Frühchenstation wurde geschlossen, Polizei und Staatsanwaltschaft leiteten Ermittlungen ein.

Rätselhaft ist, warum das Klinikum erst gestern die Öffentlichkeit informierte. Erstmals wurde das Klebsiella-Bakterium schon Ende Juni bei Säuglingen nachgewiesen. Am 8. August starb das erste Kind, am 16. und 27. Oktober die beiden anderen Babys. Der Chef des Klinikverbunds, Diethelm Hansen, sagte, man habe im Sommer "Maßnahmen eingeleitet", die eine Verbreitung des Keims verhindern sollten. Tatsächlich sei die Zahl der Infektionen zunächst auch zurückgegangen, bis es im Oktober erneut Todesfälle gab.

Jetzt sucht ein Krisenteam des Robert-Koch-Instituts nach der Quelle der Infektionen. Sie sei "extrem schwierig zu finden", hieß es. Der Erreger könne über Menschen oder über Gegenstände auf die Station gebracht worden sein.

Die CDU sprach von einer "möglicherweise groben Verletzung der Informationspflicht".