Als Kinofilm war “Dirty Dancing“ vor allem dank der Musik ein Erfolg. Ob es als Musical funktioniert, ist fraglich. Paris Hilton war trotzdem begeistert.

Oberhausen. Der Tanzfilm "Dirty Dancing“ füllte in den 1980er Jahren die Kinokassen und brachte Tanzschulen einen Mambo-Boom. Doch als Musical hat die Romanze um den muskulösen Tanzlehrer Johnny und das tapfere Landei Frances ein Problem: Hochleistungstanzen und Gesang vertragen sich nicht, weil man keuchend keinen Ton trifft. Darunter leidet auch die ansonsten engagierte Musical-Inszenierung, die am Mittwoch in Oberhausen Premiere feierte. Als Sprechstück mit Orchester, tollen Tanzeinlagen, aber nur wenigen Liedern entfaltet sich der Glanz des Schmachtfetzens nicht so recht.

Daran änderten auch bekannte Premierengäste wie Paris Hilton wenig. Sie habe den Film schon oft gesehen und kenne ihn sehr gut. Sie würde sich wünschen, auch so toll tanzen zu können, gab sie am roten Teppich in Netzstrümpfen und mit geschätzten 15-Zentimeter-Absätzen zu Protokoll.

Das wirft jedoch die Frage auf: Was treibt Paris Hilton ausgerechnet in Oberhausen? Die Hilton ist die Mutter aller It-Girls. Sie hat der Welt gezeigt, wie man mit Nichtstun und nett lächeln Millionen verdienen kann. Ihren Spruch "That's hot" hat sich die Hotelerbin sogar patentieren lassen. Als sie bekannt genug war, begann sie Mode zu entwerfen und war auf jedem wichtigen Event anwesend. Keine Promi-Party ohne Paris Hilton. Doch der Glamour-Stern der inzwischen 30-Jährigen scheint langsam zu sinken. Während die Blondine früher in New York, Tokio und Nizza gesichtet wurde und dort die Nächte durchfeierte, war sie in letzter Zeit in der Ukraine, Polen oder auf den Philippinen unterwegs. Und gestern eben in der "Weltmetropole" Oberhausen. Wenig galmourös.

Allerdings war Paris von der "Dirty Dancing“-Musicalpremiere äußerst begeistert, alles fand sie toll, insbesondere die männlichen Tänzer. Kaum hat sie die einstudierten Sätze ausgesprochen, war sie auch schon wieder verschwunden, wahrscheinlich ging’s für sie schon wieder zur nächsten Veranstaltung. Ist ja auch ein lukrativer "Job": Mindestens 20.000 Euro soll die Unternehmerin für ihr Auftauchen kassiert haben.