Die französische Journalistin und Autorin Tristane Banon wird kein Zivilverfahren gegen den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn anstrengen.

Paris. Die Schriftstellerin Tristane Banon will keine weiteren juristischen Schritte gegen Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn unternehmen. Dies erklärte die 32-Jährige am Mittwoch im französischen TV-Sender Canal plus. Sie hatte ihm vorgehalten, im Februar 2003 bei einem Interview über sie hergefallen zu sein. Nachdem der 62-Jährige im Frühsommer wegen ähnlicher Vorwürfe eines Zimmermädchens in New York unter Anklage stand, hatte sie ihn Jahre nach dem Vorfall wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt.

Frankreichs Justiz hatte ihre Vorermittlungen am 13. Oktober eingestellt , weil die Beweise gegen Strauss-Kahn ihn nicht ausreichten. Der Vorwurf der sexuellen Aggression wurde zwar anerkannt, doch war die Tat verjährt. Banon erklärte nun, diese Anerkennung sei wichtig für sie, da man ihr nicht mehr vorwerfen könne, die Vorwürfe erfunden zu haben. Sie wolle sich nun dafür engagieren, das die Verjährungsfrist für derartige Straftaten von drei auf zehn Jahre angehoben werde.

Die US-Ankläger hatten ihre Anklage im August zurückgezogen. Strauss-Kahn war angesichts der Ermittlungen gegen ihn im Mai von seinem Posten als Chef des Internationalen Währungsfonds zurückgetreten. Die Vorwürfe hatten auch seine politische Karriere in Frankreich zerstört, wo er lange als aussichtsreichster Herausforderer von Präsident Nicolas Sarkozy gegolten hatte.