Nach einem Deichbruch haben die thailändischen Behörden eine Überflutungswarnung für die nördlichen Vororte der Hauptstadt ausgegeben.

Bangkok. Rund um die Hauptstadt Bangkok lassen die thailändischen Behörden zum Schutz vor den schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten Kanäle und Wasserwege ausheben. Bis Freitag sollen die Hauptkanäle im Osten und Westen der Stadt fertig sein und so gewährleisten, dass mehr Wasser aus den überschwemmten Provinzen ablaufen kann, sagte ein Regierungssprecher. Seit Ende Juli haben Überschwemmungen und Erdrutsche in Thailand mindestens 283 Menschen das Leben gekostet.

Derweil wirken sich die Unwetter auch auf die Wirtschaft des Landes aus. Bei Honda und Toyota - die in Thailand rund sieben Prozent ihrer gemeinsamen Autoproduktion für den Weltmarkt produzieren - stehen mittlerweile die Fließbänder still. Zwar waren die drei Toyota-Werke im Osten Thailands von den Unwettern unbeeinflusst, allerdings musste der Betrieb aufgrund von Versorgungsengpässen beim Zubehör gestoppt werden.

Hintergrund ist die kostensparende "Just-in-time"-Produktion, bei dem auf die Lagerung größerer Mengen benötigten Materials verzichtet wird und Zulieferer kontinuierlich für Nachschub sorgen. Ein Toyota-Sprecher in Tokyo sagte, das Unternehmen werde die Produktion nicht vor dem 17. Oktober wieder aufnehmen.

Auch bei Honda ist es zu Unterbrechungen bei Zubehörlieferungen gekommen. Zudem wurde das Grundstück des Konzerns nördlich von Bangkok überschwemmt. Bislang könne man den Schaden noch nicht abschätzen, da das Werk nicht erreichbar sei, sagte ein Unternehmensvertreter.

Den US-Herstellern Ford und General Motors geht es hingegen besser. Ihre Fabriken im Osten des Landes sind von den Fluten weitgehend unbehelligt geblieben.