Ein Phantombild wurde veröffentlicht. Bei der Polizei gingen erste Hinweise ein. Doch wer auf die Tochter der Unternehmerfamilie schoss, ist weiter unklar.

Bad Saarow/Berlin. Nach den mysteriösen Anschlägen auf die Berliner Unternehmerfamilie Pepper in Bad Saarow (Oder-Spree) hat die Polizei ihre Ermittlungen ausgeweitet. Schützenvereine und Jagdpächter in dem Kurort und seiner Nachbarschaft werden überprüft. „Routinearbeit“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. „Das sind Waffenträger.“ Zugleich gehen die Fahnder neuen Hinweisen nach. Sie gingen nach der Veröffentlichung eines Phantombildes ein. Eine Bewertung der zehn Hinweise sei noch nicht möglich, so der Sprecher. In Bad Saarow suchten unterdessen erneut Beamte im Wald nach möglichen Spuren. Besonders ergiebig sei dies bislang nicht gewesen, hieß es.

Am vergangenen Sonntag war ein Wachmann (31) lebensgefährlich verletzt worden, als er die 23-jährige Tochter der Familie vor Schüssen schützte. Der Mann liegt weiter auf der Intensivstation des Helios Klinikums in Bad Saarow. Nach Angaben der Polizei konnte er bislang nur kurz befragt werden.

Es war bereits der zweite Anschlag auf Angehörige des 2003 verstorbenen legendären Investors Karl Heinz Pepper, der unter anderem das Europacenter am Berliner Kurfürstendamm errichtet hat. Am 22. August war die Unternehmergattin Petra Pepper (58) von einem Maskierten vor der Villa in Bad Saarow niedergeknüppelt und schwer verletzt worden. Immobilienunternehmer Christian Pepper (61) hatte danach einen privaten Sicherheitsdienst beauftragt und eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Die Polizei geht davon aus, dass beide Anschläge auf das Konto eines Täters gehen. Ein wesentlicher Grund ist die Bekleidung des etwa 1,70 bis 1,80 Meter großen Mannes: Jacke und Hose aus Militärtarnstoff, Stiefel und Handschuhe. Unter dem Helm mit einem Netz soll eine Brille zu sehen gewesen sein.

Die Familie steht weiter unter Polizeischutz. Da sie in Berlin ebenfalls Wohnsitze hat und dort auch der Firmensitz des Unternehmens ist, wurde die Polizei in der Hauptstadt ebenfalls eingeschaltet. „Sie unterstützt beispielsweise bei Befragungen“, so der Sprecher der Behörde in Fürstenwalde (Oder-Spree).