Der Angeklagte soll der Profi-Boxerin Rola El-Halabi im April in die rechte Hand, in beide Füße sowie in das linke Knie geschossen haben.

Berlin. Knapp sechs Monate ist es her, dass die Ulmer Profi-Boxerin Rola El-Halabi von ihrem Stiefvater angeschossen wurde. Wegen schwerer Körperverletzung muss sich seit Dienstagmorgen ihr Stiefvater nun vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der 44-Jährige soll der Boxweltmeisterin am 1. April bei einer Boxveranstaltung im Berliner Stadtteil Karlshorst mit einer Pistole unter anderem gezielt die Schlaghand durchschossen haben. Als Hintergrund wird ein Familienstreit angenommen.

Laut Staatsanwaltschaft wollte er erreichen, dass die junge Frau ihren Sport nicht mehr ausüben kann. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung und versuchte schwere Körperverletzung. Die aus dem Libanon stammende Frau wurde an der rechten Hand, an beiden Füßen sowie am linken Knie verletzt. Zur Schwere der Verletzungen soll es in dem Prozess ein gerichtsmedizinisches Gutachten geben.

Eine Belastungsprobe

Die Boxerin tritt vor Gericht als Nebenklägerin auf. Der Prozess werde zu einer Belastungsprobe für die junge Frau werden, sagte ihr Anwalt vor Beginn des ersten Verhandlungstages. Sie habe seit den Ereignissen keinen Kontakt zu ihrem Stiefvater gehabt, fügte der Verteidiger hinzu.

Die Ursachen für die Tat liegen nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft in dem Verhältnis zwischen der Boxerin und ihrem Stiefvater begründet. Die junge Frau habe sich von dem 44-Jährigen als Manager abgewandt. Zudem habe sie einen Freund gehabt, der nicht auf die Zustimmung des Angeklagten gestoßen sei. (dapd/dpa)