Alexej Borissenko, sein Landsmann Alexander Samokutjajew und der Amerikaner Ron Garan treffen letzte Vorbereitungen für ihre Rückkehr zur Erde.

Moskau. Mit der ersten Sojus-Mission seit dem Absturz eines russischen Raumtransporters Ende August kehren an diesem Freitag drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS zurück. Nach 164 Tagen im All sollen die Kosmonauten Alexej Borissenko und Alexander Samokutjajew sowie der US-Astronaut Ron Garan um 06.00 Uhr MESZ mit einer Sojus-Kapsel in der kasachischen Steppe landen. Die Panne eines unbemannten Frachters vom Typ Progress am 24. August hatte international Sorge um die Zukunft der ISS ausgelöst. Nach dem Aus der US-Shuttles können Versorgungsflüge zur Station derzeit nur mit russischer Technik erfolgen.

Die drei Rückkehrer bereiteten sich am Donnerstag auf das Abkoppeln der Kapsel vor. Borissenko habe das ISS-Kommando an den US-Astronauten Mike Fossum übergeben, teilte die Flugleitzentrale bei Moskau mit. Das Abkoppeln soll in der Nacht zu Freitag um 02.38 Uhr MESZ erfolgen. Außer den Rückkehren und Fossum arbeiten derzeit der Russe Sergej Wolkow und Satoshi Furukawa aus Japan auf dem Außenposten der Menschheit in rund 350 Kilometer Höhe über der Erde.

Die erste Störfall einer Sojus-Trägerrakete seit 1978 war vermutlich von einer defekten Treibstoffleitung ausgelöst worden. Eine Trägerrakete ist zwar für den Start, nicht aber für die Rückkehr der Kapsel nötig. Die schwere Panne hatte Ende August die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos zur kompletten Überarbeitung ihres Flugprogramms gezwungen. Borissenko, Samokutjajew und Garan kehren daher eine Woche später als geplant zurück.

Am 12. November soll eine dreiköpfige Sojus-Mission vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus die ISS-Crew wieder auf ihre Soll-Stärke von sechs Mitgliedern bringen. Zuvor ist am 30. Oktober der Start eines unbemannten Progress-Frachters mit rund 2,6 Tonnen Nachschub für die ISS geplant - ein weiterer Test für die zuletzt anfällige Sojus-Trägerrakete.