Ein Gleitschirm hatte sich in der Tegelbergbahn verfangen und diese lahmgelegt. 20 Fahrgäste mussten die Nacht in Seilbahn verbringen.

Schwangau. Nach dem Seilbahnunfall im Allgäu sind die 20 festsitzenden Gondel-Insassen am Samstag erfolgreich geborgen worden. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden die seit Freitagabend ausharrenden Menschen, darunter vier Kinder, am Morgen mit Helikoptern wohlbehalten ins Tal gebracht. Die Betroffenen stammten aus Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Zwei Touristen kamen aus Osteuropa.

Die Bergung hatte den Angaben zufolge um 6.00 Uhr begonnen und war nach einer Stunde und 40 Minuten beendet.

Ein Tandemgleitschirm hatte sich am Freitag am Tegelberg bei Füssen in einem Bergbahntragseil verfangen. Daraufhin musste der Gondelbetrieb eingestellt worden.

Nach Polizeiangaben war in der Nacht die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln und Decken durch eine Seilwinde organisiert worden. Die Stimmung in der Gondel sei entspannt, Funkkontakt bestehe, hieß es.

Die 30 Personen aus der talseitigen „unteren“ Gondel waren bereits am Abend geborgen worden. Gäste, die auf die Abfahrt ins Tal warteten, wurden per Luftrettung ins Tal gebracht.

Fahrgäste mussten Nacht in Gondel verbringen

In einer Seilbahn nahe dem Schloss Neuschwanstein im Allgäu haben 19 Urlauber nach einem Unfall am Freitag bis in die Nacht in der Gondel festgesessen. Ein Gleitschirm hatte sich am Nachmittag in der Tegelbergbahn bei Schwangau verfangen und sie damit lahmgelegt. Zahlreiche Menschen mussten von der Bergstation mit Hubschraubern ins Tal geflogen werden. In den Gondeln steckten nach Angaben der Polizei zunächst 45 Fahrgäste fest. Die meisten von ihnen konnten bis zum Abend befreit werden – sie wurden in einer dramatischen Rettungsaktion aus einer Höhe von rund 50 Metern aus den Kabinen abgeseilt.

Eine Gondel am Berg konnten die Rettungskräfte aber nicht erreichen. Die 19 Insassen, darunter vier Kinder, konnten trotz stundenlanger Bemühungen nicht befreit werden. Die Polizei ging davon aus, dass sie auch die Nacht in der Gondel verbringen mussten. "Die bleiben über Nacht darin“, hieß es am späten Freitagabend bei der Polizei in Kempten. Nach dem Sonnenaufgang solle dann versucht werden, den Gleitschirm zu entfernen und die Seilbahn wieder in Gang zu setzen. Die Menschen in der Gondel blieben laut Polizei aber trotz der Notlage ruhig. "Stimmung in der Gondel ist entspannt, Funkkontakt besteht“, erklärte die Polizei. Mit Hilfe einer Seilwinde versorgten die Bergretter die Eingeschlossenen mit Essen, Getränken und Decken.

Zunächst hatten die Rettungskräfte geplant, die Eingeschlossenen mit einem Hubschrauber aus ihrem Gefängnis in luftiger Höhe zu befreien. Diesen Plan gaben sie wegen starken Windes aber auf und versuchten am späten Abend, die Seilbahn von dem Gleitschirm zu befreien und wieder in Bewegung zu setzen. Zahlreiche Helfer der Bergwacht und mehrere Hubschrauber waren im Einsatz. Nach Einbruch der Dunkelheit leuchteten die Rettungskräfte den Berg mit Flutlicht aus. Zahllose Schaulustige verfolgten das Berg-Drama vom Tal aus.

In den Gondeln waren vor allem Touristen und Bergwanderer, die das schöne Wetter für einen Ausflug in die Berge nahe dem weltberühmten Schloss Neuschwanstein genutzt haben. Der Tandemgleitschirm hatte sich nach Angaben der Polizei bei dem Unfall am frühen Nachmittag derart in den Stahlseilen verfangen, dass der Weiterbetrieb der Bahn nicht möglich war. Der Pilot des Gleitschirms blieb unverletzt, sein 35-jähriger Mitflieger aus München erlitt leichte Verletzungen. Warum der Gleitschirm in die Seilbahn geflogen war, blieb bis zum Abend unklar. (dpa)