“El Diego“ soll nach Behördenberichten Anführer der Killer-Bande “La Linea“ sein und mehr als 1500 Morde im Norden Mexikos angeordnet haben.

Mexiko-Stadt. In Mexiko ist den Behörden ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen: Sicherheitskräfte nahmen José Antonio Acosta Hernández, alias "El Diego“, den Anführer der in Diensten des Juárez-Kartells stehenden Killer-Bande "La Linea“, fest. Er soll nach Behördenberichten im Laufe der vergangenen Jahre mehr als 1500 Morde im Norden Mexikos angeordnet haben.

"Acosta war eine der gewalttätigsten und radikalsten Personen im Kampf um die Vorherrschaft in Chihuahua und insbesondere in Ciudad Juárez“, sagte der Chef der Drogenfahnder des Bundesstaates Chihuahua, Ramón Pequeño, wie die Zeitung "Reforma“ am Montag berichtete. In einer ersten Reaktion bezeichnete Präsident Felipe Calderón die Festnahme als den größten Schlag gegen die Kriminalität in der Stadt Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA.

Unter den Opfern von "La Linea“ sind Jugendliche, Polizisten und Mitglieder rivalisierender Banden, aber auch Mitglieder der eigenen Gruppierung, die das Vertrauen "El Diegos“ verloren hatten. Zudem werden ihm die Massaker an 13 Jugendlichen im Stadtteil Horizontes del Sur, an 15 jungen Leuten im Stadtteil Villas de Salvácar und der Mord an 19 Drogenabhängigen in dem Rehabilitierungsheim "Fe y Vida“ ebenfalls in Ciudad Juárez zugeschrieben.

Acosta soll auch in die Tötung von Angehörigen des konsularischen Dienstes der USA verwickelt sein. Und er soll den Bau von Autobomben angeordnet haben, von denen eine gegen Bundespolizisten eingesetzt wurde. Auf „El Diego“ war ein Kopfgeld in Höhe von umgerechnet einer Million Euro ausgesetzt.

Nach Polizeiangaben vom Sonntag erfolgte die Festnahme bereits am Freitag in Ciudad Juárez. Die Polizei hat nach Angaben des Blattes seit 2010 mindestens fünf führende Figuren des Juárez-Kartells festgonnommen. (dpa)