Delfinschützer kritisieren anlässlich der Eröffnung Delfinhaltungsanlage in Nürnberg am 30. Juli nicht nur die Haltung der Meeressäuger.

München. Anlässlich der bevorstehenden Eröffnung der neuen Delfinhaltungsanlage – als Delfinlagune bezeichnet – im Tiergarten Nürnberg am 30. Juli üben Delfinschützer nicht nur Kritik an der Haltung der Meeressäuger in Gefangenschaft, sondern auch an der Mittelverwendung. Medienberichten zufolge kostete der Neubau 24 Millionen Euro.

„Diese Investition muss durch die Eintrittsgelder refinanziert werden. Geht das Konzept nicht auf, trägt der Steuerzahler das wirtschaftliche Risiko, denn die Stadt hat für die Investition gebürgt. Letztlich fehlt das Geld aber für dringend notwendige Schutzmaßnahmen zur Erhaltung von Kleinwalen in der Nord- und Ostsee“, sagt Karsten Brensing, Verhaltensbiologe bei der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation (WDCS). Laut WDCS stellen die zehn Mitgliedsstaaten des regionalen Schutzabkommens für die Erhaltung von Kleinwalen in der Nord- und Ostsee (ASCOBANS) für das laufende Jahr 1.591 Euro zur Verfügung. Die Gesamtkosten des Abkommens betragen aber insgesamt 163.603 Euro.