Die traditionellen Märsche stehen im Zeichen des Atom-Protests. Auch gegen den Krieg in Afghanistan und den Nato-Einsatz in Libyen wird demonstriert.

Hamburg. Mehrere tausend Menschen haben am Sonnabend an Ostermärschen im gesamten Bundesgebiet teilgenommen und gegen die Atomkraftnutzung und den Nato-Einsatz in Libyen protestiert.

Im Norden stehen die traditionellen Märsche in diesem Jahr im Zeichen des Protests gegen Atomkraft und den Krieg in Afghanistan. Unter dem Motto "Bundeswehr raus aus Afghanistan! Atomwaffen abschaffen, Atomkraftwerke abschalten“ zogen am Sonnabend laut Polizei rund 750 Demonstranten durch die Hamburger Innenstadt. Los ging es am Dammtorbahnhof. Auf ihrem Protestzug legten sie einen Zwischenstopp vor dem Vattenfall-Gebäude in der Mönckebergstraße ein, um sich dann zu einer Abschlusskundgebung in St. Georg zu versammeln.

In Kiel zählten die Beamten rund 140 Friedensaktivisten, die mit der Ansage "Es ist Krieg – Entrüstet Euch!“ protestierten. Mit blauen Transparenten, auf denen weiße Friedenstauben abgebildet waren ,marschierten sie friedlich durch die Landeshauptstadt. Auch in Wedel (Kreis Pinneberg) hatten die Organisatoren zu einem Ostermarsch aufgerufen.

1500 Demonstranten in Berlin

In Berlin versammelten sich rund 1500 Menschen. Auf Plakaten forderten sie unter anderem "Die Sonne soll strahlen, nicht wir“ und "Zivilisten vor der Nato schützen“.

In Mainz zogen rund 300 Menschen unter dem Motto „Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt“ durch die Innenstadt. „Wir wollen den Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan und ein Ende des militärischen Eingreifens in Libyen“, sagte der Landesgeschäftsführer der „Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner“ für Hessen und Rheinland-Pfalz, Gernot Lennert.

In München demonstrierten mehrere hundert Menschen unter dem Motto „Politikwechsel für Frieden und eine gerechte Weltordnung!“. In der Hamburger Innenstadt forderten laut Polizei gut 150 Demonstranten „Bundeswehr raus aus Afghanistan! Atomwaffen abschaffen, Atomkraftwerke abschalten“. In Kiel zählten die Beamten rund 140 Friedensaktivisten, die mit der Ansage „Es ist Krieg - Entrüstet Euch!“ protestierten. Im baden-württembergischen Ellwangen versammelten sich rund 250 Menschen, in Erbach im Odenwald rund 150.

Demos an zwölf Atomstandorten geplant

Bundesweit sind über die Osterfeiertage rund 80 Aktionen geplant. Sie hatten bereits am Karfreitag begonnen und sollen auch am Sonntag fortgesetzt werden. Für den Ostermontag haben Umweltorganisationen zusammen mit der Friedensbewegung anlässlich des 25. Jahrestages des Tschernobyl-Unglücks zu Anti-Atomkraft-Protesten aufgerufen.

Zur Anti-Atomkraft-Demonstration am Kernkraftwerk Grohnde (Landkreis Hameln-Pyrmont) wollen Umweltschützer aus dem Wendland mit Traktoren, Planwagen und Fahrrädern anreisen. Der Treck werde am 23. April in Gorleben starten, sagte ein Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Die Demonstration in Grohnde ist für Ostermontag angekündigt.

Auch aus anderen Regionen Niedersachsens kommen Atomkraftgegner mit Fahrrädern und Treckern zu der Kundgebung. „Wir fahren in Göttingen mit mindestens zehn Schleppern los“, sagte der Bio-Landwirt Ludwig Pape. Weitere Fahrradkorsos starten unter anderem in Hameln und Lemgo.

Das Anti-Atom-Plenum Weserbergland rechnet mit mindestens 5000 Teilnehmern an der Aktion in Grohnde. Zeitgleich gibt es auch an elf anderen deutschen Atomstandorten Demonstrationen, unter anderem an den Atomkraftwerken Esenshamm, Brunsbüttel und Krümmel sowie am geplanten Atommüllendlager Schacht Konrad. Der Sprecher der Organisation „ausgestrahlt“, Jochen Stay, sagte, von den Protesten werde ein „klares Signal an die Bundesregierung ausgehen“. Die Anti-Atomkraft-Bewegung fordere die Stilllegung aller AKW.

Informationen über die Veranstaltungen finden Sie im Internet .