Eine rumänische Bande manipulierte Geldautomaten und EC-Karten, um fremde Konten zu plündern. Ab Mai stehen sie in Wuppertal vor Gericht.

Wuppertal. Sie sollen bundesweit Geldautomaten manipuliert und Konten um mehr als eine Million Euro erleichtert haben: Eine rumänische Bande muss sich ab Anfang Mai wegen organisierten „Skimmings“ in Wuppertal vor dem Landgericht verantworten. Das teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit. Als „Skimming“ wird das Ausspähen von EC-Kartendaten bezeichnet, um Kopien der Karten anzufertigen und damit die Konten der Besitzer zu plündern.

Sieben Rumänen im Alter von 23 bis 49 Jahren sind angeklagt. Als Hauptangeklagter gilt ein 30-Jähriger. Das Gericht hat zwölf Verhandlungstage für den Prozess angesetzt. Sie sollen in Deutschland Daten ausgespäht und dann die Konten der Besitzer von Italien, Großbritannien und Mexiko aus abgeräumt haben. Bei Durchsuchungen waren Minikameras und Kartenlesegeräte gefunden worden. Die Festnahmen erfolgten in Dortmund, Lüdenscheid und Aschaffenburg. Den sechs Männern und einer Frau wird bandenmäßiger Computerbetrug sowie die Fälschung von Zahlungskarten vorgeworfen.

Hinter dem bundesweit stark zunehmenden Datenklau sehen die Ermittler Strukturen internationaler organisierter Kriminalität. Die Hintermänner seien im rumänischen Bacau entdeckt worden, hatte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft gesagt. Die Bande wird für Manipulationen an Geldautomaten in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Niedersachsen und Hessen verantwortlich gemacht. Um die Schutzmaßnahmen der deutschen Banken zu umgehen, waren die Konten der Opfer mit EC-Karten-Dubletten stets aus dem Ausland geplündert worden. Der Datenklau an Geldautomaten richtet in Deutschland jedes Jahr Millionenschäden an. (dpa)