Zwei Norweger und ein Südafrikaner waren mit ihrem Stahlboot “Berserk“ im antarktischen Rossmeer unterwegs. Jetzt werden sie vermisst.

Oslo. Drei Südpolfahrer sind im antarktischen Rossmeer mit ihrem Segelboot verschollen. Wie Osloer Medien am Freitag berichteten, sichteten Suchmannschaften sowohl eine leere und defekte Rettungsinsel als auch eine Wasserflasche und ein Paddel, die zu dem nur 16 Meter langen Stahlboot „Berserk“ gehörten. Von den beiden Norwegern und einem Südafrikaner an Bord fehlte weiter jede Spur. Die Gruppe hatte am Dienstag bei schwerem Sturm mit acht Meter hohen Wellen und 40 Grad Frost Notraketen abgefeuert. Seitdem suchte der international als militanter Walfanggegner bekanntgewordene Paul Watson auf seinem in der Antarktis operierenden Schiff „Steve Irwin“ nach den Vermissten. „Wir haben hier jeden Quadratkilometer abgesucht. Alles deutet darauf hin, dass das Boot gesunken ist. Und zwar sehr schnell“, sagte der Kanadier auf der Internetseite seiner Stiftung „Sea Shepherd.

Ein oder zwei Tage vor dem Verschwinden der „Berserk“ waren der Expeditionschef Jarle Andhøy und der erst 18 Jahre alte Samuel Massie an Land gegangen, um den Südpol knapp hundert Jahre nach ihrem Landsmann Roald Amundsen (1872-1928) auf Skiern zu erreichen. Amundsen und vier Mitstreiter hatten am 14. Dezember 1911 als erste Menschen den Pol erreicht.

Vom Verschwinden ihrer drei Kameraden erfuhren Andhøy und Massie über Satellitentelefon auf dem Rückweg vom Pol. Im Rundfunksender NRK hieß es, dass mindestens ein an der Planung des Unternehmens beteiligter Norweger abgesprungen sei, weil er es für zu gefährlich hielt.