Gut zwei Monate sind der norwegische Kronprinz Haakon und seine Familie bei einer Traumreise abgetaucht. Jetzt wartet der royale Alltag.

Kopenhagen/Oslo. Nach Traumstränden auf Bali, Klettertouren im Himalaya und Abenteuern in Indien hat der royale Alltag Norwegens Kronprinz Haakon (37) samt Familie zurück. Zwei Monate "Bildungsreise“ quer über den Globus, fernab von Brückeneinweihungen und Medien - und für die mitgereisten Kinder auch fernab der Schulbank - sind unwiderruflich vorbei. Die Unternehmung war bei den Nordeuropäern nicht ganz unumstritten, weil norwegische Schulen zu längeren Reisen außerhalb der normalen Ferien eigentlich immer hart Nein sagen.

Haakon und Prinzessin Mette-Marit lösten das Dilemma, indem sie Prinzessin Ingrid Alexandra (7) und Mette-Marits ersten Sohn Marius Borg (14) aus ihren Schulen ab- und bei der Rückkehr wieder anmeldeten. Für die Dauer der Ferien verpflichteten sie sich zu Eigenunterricht für beide mit dem vollen Pensum der ersten Klasse für Prinzessin Ingrid und der vierten für Marius. Der kleine Prinz und Kindergarten-Bub Sverre Magnus (5) als Nesthäkchen konnte sich über Freizeit freuen.

Alle drei zusammen bekamen von den Eltern einiges geboten. Von Oslo aus flog die Familie zunächst in die Türkei und bestaunte hier die Hagia Sofia, eines der berühmtesten religiösen Gebäude der Welt. Nach einem Zwischenaufenthalt in Jordaniens Hauptstadt Amman ging es weiter in die nordindischen Bundesstaaten Rajasthan und Sikkim. „Wir haben wunderschöne Touristenattraktionen gesehen. Aber wir wollten auch gern etwas darüber lernen, wie ganz normale Inder hier leben“, berichtete Haakon zu Weihnachten der Nachrichtenagentur NTB. Dafür quartierten sich die „blaublütigen“ Skandinavier bei einer indischen Durchschnittsfamilie in der Kleinstadt Dzongu ein. Das sei „besonders schön“ gewesen, ergänzte Mette-Marit.

Diese Auskünfte mitsamt hübschen TV-Bildern zu Weihnachten aus Indien waren wohl der Tribut an die heimischen Medien und ihre in Sachen Royals nimmersatten Konsumenten. Vorab hatten Mette-Marit und Haakon die Presse gebeten, ihnen und ihren Kindern die kleine Verschnaufpause zu lassen. Offiziell blieb denn auch der letzte und wohl erholsamste Teil der Reise auf Bali unbestätigt.

Der Hof wollte am Dienstag noch nicht mal einen Bericht von „Aftenposten“ bestätigen, wonach Kronprinz Haakon am Sonntag alle drei Kinder allein ins kalte Oslo zurückgebracht hat. Vielleicht wegen ihrer allgemein bekannten Flugangst hat Mette-Marit direkt aus den Ferien das Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos angesteuert. Haakon ist nach einem Zwischenaufenthalt dort ebenfalls bis zum Wochenende angemeldet. Royale Alltagspflichten eben.