Rainer Schaller hofft auf eine schnelle juristische Klärung. Jedoch werden weder gegen den Loveparede-Chef selbst noch gegen Dusiburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland Ermittlungen geführt.

Berlin/Duisburg. Knapp sechs Monate nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg mit 21 Toten hat sich Veranstalter Rainer Schaller für ein rasches Verfahren ausgesprochen. Angesichts der von der Duisburger Staatsanwaltschaft eingeleiteten Ermittlungsverfahren hoffe er, „dass die juristische Klärung möglichst schnell vonstattengeht“, sagte Schaller am Mittwoch in Berlin. Aus persönlichen Gesprächen wisse er, dass sich gerade die Angehörigen der Opfer eine schnelle Klärung des Unglücks wünschten.

Gegen Schaller selbst haben die Ermittler kein Verfahren eingeleitet. Dennoch wolle er alles dafür tun, um bei der Aufklärung zu helfen. „Die Tragödie von Duisburg ist nach wie vor allgegenwärtig für mich“, sagte der Chef des Loveparade-Veranstalters Lopavent. Auch in Zukunft stehe er für persönliche Gespräche mit den Betroffenen zur Verfügung.

Die Duisburger Staatsanwaltschaft hat gegen insgesamt 16 Personen wegen des schweren Unglücks auf der Loveparade Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei handelt es sich um Bedienstete der Stadt Duisburg, Mitarbeiter des Veranstalters und Polizeibeamte. Der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Adolf Sauerland (CDU), und Veranstalter Schaller gehören nicht zu dem Personenkreis.

Gegen die Beschuldigten "aus dem Verantwortungsbereich der Stadt Duisburg, des Veranstalters und der Polizei" sei ein Ermittlungsverfahren wegen "des Anfangsverdachts der fahrlässiger Tötung und Körperverletzung" eingeleitet worden, sagte ein Justizsprecher. Namen wurden nicht genannt.

Nach Informationen von "Spiegel Online" sind unter den Beschuldigten der Stadtentwicklungsdezernent und die Vize-Chefin des Ordnungsamtes, der Crowd Manager von Lopavent sowie ein Leitender Polizeidirektor. Die Deutsche Polizeigewerkschaft wies die Hauptschuld an der Massenpanik, die am 24. Juli 2010 an einem überfüllten Zugangstunnel zu der Tragödie bei der Techno-Party führte, der Stadt und Lopavent zu. Gewerkschaftschef Rainer Wendt: "Die haben eindeutig geschlampt. Die Beamten haben teilweise ihr Leben aufs Spiel gesetzt."

Bei einer Massenpanik auf Loveparade in Duisburg waren am 24. Juli vergangenen Jahres 21 Menschen tödlich verletzt worden, als es an einer Rampe zu dem Veranstaltungsgelände zu einer Massenpanik kam. Mehr als 500 Leute erlitten teilweise schwere Verletzungen. (dapd/dpa)