Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eingeleitet. Wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung wird bei der Stadt Duisburg, dem Veranstalter und der Polizei ermittelt.

Duisburg. Knapp sechs Monate nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg mit 21 Toten hat die Staatsanwaltschaft Duisburg Ermittlungsverfahren gegen 16 Personen eingeleitet. Dabei handelt es sich um Bedienstete der Stadt Duisburg, Mitarbeiter des Veranstalters und Polizeibeamte, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Adolf Sauerland (CDU), und Veranstalter Rainer Schaller sind den Angaben zufolge aber nicht unter den Beschuldigten.

Bei den Beschuldigten besteht nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Weitere Details zu den Beschuldigten nannte die Behörde nicht.

Bei einer Massenpanik auf der Techno-Party in Duisburg waren am 24. Juli 21 Menschen tödlich verletzt worden. Mehr als 500 junge Leute erlitten teilweise schwere Verletzungen.

Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben im vergangenen halben Jahr mehr als 2.200 Zeugen vernommen. Zudem seien eine Vielzahl von Fotos, Hunderte Stunden Videoaufzeichnungen und mehrere Terabyte elektronischer Daten ausgewertet worden. Insgesamt waren ständig knapp 90 Beamtinnen und Beamte von Polizei und Staatsanwaltschaft beteiligt gewesen. Bislang hatten sich die Ermittlungen lediglich gegen unbekannt gerichtet. Der Justizsprecher schloss nicht aus, dass der Kreis der Beschuldigten im Zuge der weiteren Ermittlungen noch erweitert wird.