“Körperwelten“-Schöpfer Gunther von Hagens leidet an Parkinson. Deswegen gibt der Präparator seine Großmanufaktur in Guben auf.

Guben/Heidelberg. Der Heidelberger Leichenpräparator Gunther von Hagens gibt aus persönlichen Gründen seine Pläne für eine Großmanufaktur im brandenburgischen Guben auf. Vor gut zwei Jahren sei bei dem 65-Jährigen eine Parkinson-Erkrankung festgestellt worden, bestätigte sein Unternehmen am Montag in Heidelberg. Die Zahl der Mitarbeiter müsse zum Monatsende um 130 auf 50 reduziert werden. Der unter anderem von den Kirchen heftig kritisierte Präparator hat mit seinen Ausstellungen "Körperwelten“ weltweit ein Millionenpublikum erreicht.

In einer Ansprache hatte sich von Hagens noch im alten Jahr an die Belegschaft in Guben gewandt und seine schwere Erkrankung geschildert, die er schon lange bemerkt, jedoch verdrängt habe. Sehr persönlich schilderte er seine körperlichen Symptome und seelischen Probleme, die er mit der Diagnose und der fehlenden Aussicht auf Heilung habe. Er sei an einem Wendepunkt seines Lebens angekommen und gezwungen, neue Weichen zu stellen, sagte von Hagens. In Guben werde deshalb die Scheibenplastination geschlossen, andere Bereiche sollten dagegen fortbestehen.

In einem großen Backsteinkomplex in Guben hatte von Hagens im November 2006 das Plastinarium mit Werkstatt, Anatomieschau und Ausstellung eröffnet. Dort können Besucher die Geschichte der Anatomie, Techniken der Konservierung von Leichen, das medizinische Lernzentrum und den Verkaufsraum kennenlernen. Erst im November hatte der Anatom einen Online-Shop gestartet . Gehärtete Präparate von Menschenleichen und Kadavern geschützter Tierarten werden jedoch nur an sogenannte qualifizierte Nutzer wie etwa Ärzte und Wissenschaftler verkauft.