Die 25-jährige Flugbegleiterin soll gekündigt worden sein, weil nach einer Notlandung um schnelle psychologische Betreuung gebeten hat.

Sydney. Die von mehreren Beinahe-Katastrophen heimgesuchte australische Fluglinie Qantas muss sich deshalb nun auch vor Gericht verantworten. Klägerin ist eine 25-jährige Stewardess, die an Bord eines der betroffenen Flugzeuge war und nach eigenen Angaben gekündigt wurde, weil sie schnelle psychologische Hilfe verlangte. Jessie Holgersson sagte am Montag dem australischen Rundfunksender ABC, sie sei am 5. November auf ihrem zweiten Trainingsflug gewesen, als an der Boeing eines der Triebwerke ausgefallen sei. "Genau genommen schaute ich aus dem Fenster und sah Flammen aus dem Triebwerk schießen“, berichtete sie.

"Danach wurde uns gesagt, dass das vorkomme könne und wir uns nicht beunruhigen sollten“, berichtete Holgersson. "Aber wenn Du auf Deinem zweiten Flug bist und Flammen vor dem Fenster siehst, ist das schon ein bisschen verstörend, um es vorsichtig auszudrücken.“ Sie habe sich später beschwert, dass sie mehr als 24 Stunden keine psychologische Hilfe angeboten bekommen habe.

Daraufhin sei ihr Vertrag gekündigt worden. Eine Qantas-Sprecherin wies die Vorwürfe zurück. Holgersson sei aus anderen Gründen nach der Trainingsphase keine Stelle angeboten worden. Außerdem habe das gesamte betroffene Personal umfassende Hilfe bekommen.