Drei Monate nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg setzt sich Dr. Motte, Erfinder der Loveparade, für die Opfer des Unglücks ein.

Düsseldorf. Mehr als drei Monate ist die Katastrophe bei der Loveparade mit 21 Toten und Hunderten Verletzten her. Wie es zu der Massenpanik in Duisburg kommen konnte, wird noch ermittelt. Nun will Loveparade-Erfinder Dr. Motte selbst den Opfern helfen.

Der Erfinder der Loveparade, Dr. Motte, hat eine Stiftung für die Opfer der Massenpanik in Duisburg gegründet. Die „Love-Stiftung“ wolle das Sprachrohr für die Hinterbliebenen und Verletzten des Unglücks sein, sagte der Musikproduzent, der eigentlich Matthias Roeingh heißt, am Donnerstag in Düsseldorf. Mit der offiziellen Anerkennung der Stiftung werde in den nächsten Tagen gerechnet. Im Vorstand ist neben Dr. Motte auch der Anwalt Adam Krawczyk, dessen Kanzlei-Partner bei der Loveparade starb. Vor mehr als drei Monaten waren nach einer Massenpanik bei der Techno-Party 21 Menschen ums Leben gekommen, über 500 wurden verletzt.

Ziel der Stiftung sei, dass Betroffene sich austauschen und vernetzen können. Auch solle eine Dokumentation und Datenbank mit allen Selbsthilfegruppen entstehen. „Bis heute, mehr als drei Monate danach, warten immer noch viel zu viele Menschen vergeblich auf Hilfe und Unterstützung“, sagte Krawczyk. Ihnen solle unbürokratisch und schnell geholfen werden. „Wir brauchen Geld, wir brauchen viel Geld“, sagte Dr. Motte.

Die „Love-Stiftung“ hat nach eigenen Angaben Kontakt zu Opfern, eine Zahl wurde aber nicht genannt. Loveparade-Erfinder Dr. Motte hatte sich 2006 von dem Event distanziert, das inzwischen der Fitness-Unternehmer Rainer Schaller übernommen hatte.

Die Stiftung kritisierte, dass sich bislang keine öffentliche Institution umfassend um die Ursachen, Folgen undLehren aus der Katastrophe von Duisburg kümmere. „Bis heute gibt es keine detaillierte Bilanz, die Informationen sind sehr dürftig“, sagte Krawczyk. Er habe den Eindruck, dass die oft viel später auftretenden Folgen der Traumata der Verletzten nicht erkannt und unterschätzt würden.

Wenige Tage nach der Katastrophe hat die NRW-Landesregierung einen Hilfsfonds von einer Million Euro für Hinterbliebene und Verletzte aufgelegt. Sie werden auch von einem Ombudsmann beim Kontakt mit Behörden oder Versicherungen unterstützt. Auch Loveparade- Veranstalter Schaller und die Axa-Versicherung haben einen Soforthilfefonds in Höhe von einer Million Euro eingerichtet.