Die Queen der Punkmode feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum in der Modebranche. Seit 1970 mischt sie die Branche auf.

London. Die britische Designerin Vivienne Westwood hat beim Entwurf ihrer Kleider wenig Schimmer von Farbe. „Mein Farbempfinden ist sehr britisch, sehr atmosphärisch“, erklärte die rothaarige Designerin bei ihrer Modenschau auf der London Fashion Week am Sonntagabend. „Manchmal kann ich gar nicht genau sagen, welche Farbe es ist. Ich versuche es meist neutral zu halten, aber das ist letztlich auch sehr bunt.“

Bewusst setze sie Farbe für Falten im Gesicht ein, erklärte die 69-jährige Engländerin ihre blauen, roten, orangen und grünen Striche und Tupfer. „Das ist eine einfache Idee: Bloß nicht die Konturen im Gesicht kaschieren, sondern sie leuchten lassen und hübsch herausarbeiten, wie ein Scheinwerfer das tut.“

Im Rampenlicht ihrer Modekollektion Red Label für den kommenden Frühling und Sommer standen Modelle mit Blumen-, Leoparden- und Quadratmustern in Lachsfarben oder Steingrau. Westwood versetzte rund 1000 Gäste zurück in die 1920er Jahre. In einem Spiegelsaal im Art-déco-Stil wurden auch ausgefranste und bestickte Bleistiftröcke vorgeführt. Für diese Kollektion greifen Designer laut Westwood die besten Ideen ihrer experimentellen Marke Gold Label auf, die auf der Pariser Modemesse vorgestellt wird.

Die Queen der Punkmode feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum in der Modebranche. Sie hatte 1970 mit ihrem Partner Malcom McLaren , späterer Manager der Punkgruppe Sex Pistols, eine Boutique in London eröffnet und die Branche aufgemischt.

Westwood nutzte ihre Modenschau, um zum Kampf für Menschenrechte aufzurufen. Die Punk-Queen unterstütze die Organisation Reprieve, die sich um die Freilassung von Guantanamo-Häftlingen bemüht. Dafür habe sie eine kupferfarbene Kette mit einem Herz entworfen, das Hoffnung symbolisiere. „Es ist traurig, dass eine Modenschau dafür herhalten muss, aber die öffentliche Meinung ist die einzige Möglichkeit für uns alle, um Politiker zum Handeln zu bewegen.“ Westwood engagiert sich auch für die Rettung des Regenwaldes.