Den verschütteten 33 Bergleuten dürfe kein Datum für ihre Rettung genannt werden, um bei ihnen keine falschen Hoffnungen zu wecken.

Copiapo. Ein Experte der US-Raumfahrtbehörde NASA hat die chilenischen Behörden davor gewarnt, den seit fast vier Wochen unter Tage eingeschlossenen Bergarbeitern falsche Hoffnungen zu machen. „Es ist wichtig, keine falschen Hoffnungen zu wecken und so ehrlich wie möglich zu sein“, sagte NASA-Mediziner Michael Duncan am Dienstag vor Journalisten in Santiago de Chile. Den 33 Bergleuten dürfe kein Datum für ihre Rettung genannt werden. Auch Astronauten würden den genauen Tag für ihre Rückkehr auf die Erde nicht kennen, da sich ihr Einsatz im All beispielsweise durch technische Probleme immer wieder verzögern könne.

Duncan reiste mit drei weiteren NASA-Experten nach Chile, um die Rettungsarbeiten der 33 Bergleute vor Ort zu unterstützen. Am Mittwoch sollte das Team an der eingestürzten Gold- und Kupfermine San José am Rand von Copiapo in der Atacama-Wüste eintreffen. Zu der Gruppe gehören zwei Mediziner, ein Psychologe und ein Ingenieur an. Nach Angaben von Gesundheitsminister Jaime Mañalich soll der Psychologe den eingeschlossenen Kumpel Hilfestellungen in der isolierten Extremsituation unter Tage geben. Einer der Mediziner ist demnach auf Atemkrankheiten spezialisiert. Der NASA-Ingenieur soll den Angaben zufolge bei Fragen der Kommunikation und der Beleuchtung in der Mine helfen.

Die Mine im Norden Chiles war am 5. August eingestürzt. Erst mehr als zwei Wochen später gab es ein Lebenszeichen der Bergleute. Das chilenische Fernsehen strahlte am Dienstag erneut ein Video der Arbeiter aus. Die Kumpel tragen darin saubere T-Shirts und sind frisch rasiert. Sie lächeln und winken in die Kamera und scheinen guter Dinge zu sein.