Der Hamburger Klimaforscher Stefan Hagemann sieht in solchen Rekord-Wetterperioden deutliche Anzeichen für den Klimawandel.

Hamburg. So nass wie in diesem Jahr war der August in Deutschland noch nie. Pro Quadratmeter fielen im Durchschnitt rund 160 Liter Regen - der Mittelwert liegt bei 77 Litern.

An solche Rekordniederschläge muss man sich nach Ansicht des Hamburger Klimaforschers Stefan Hagemann langsam gewöhnen. Er gehe davon aus, dass sich Extremwetter häufen werden, sagte Hagemann, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut in Hamburg,. „Wenn es regnet, dann wird es stärker regnen“, betonte er. Gleichzeitig werde es auch häufiger Dürren geben. Das alles seien deutliche Zeichen für den Klimawandel.

Im Allgemeinen sei der verregnete August aber nicht wirklich beunruhigend. „Das Wetter ist nun mal variabel und da kann sowas schon mal vorkommen“, sagte Hagemann. „Erst wenn es über einen längeren Zeitraum häufiger vorkommen würde, könnte man sagen, dass sich etwas im Klima verändert hat.“ Beunruhigender als den verregneten August sind in seinen Augen die vermehrten Temperaturrekorde. Sie seien vor allem in den vergangenen 30 Jahren festzustellen.

Wetterkapriolen liessen sich zwar nicht aufhalten, doch könne der Mensch durch weniger Treibhausgase dazu beitragen, dass sie geringer ausfielen. „Es macht schon einen Unterschied, ob der globale Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts nur zwei und nicht vier Grad beträgt“, betonte Hagemann.