Neuling unter den Emmy-Gewinnern ist die Comedy-Serie “Modern Family“. Heidi Klum war für die Reality-Show “Project Runway“ nominiert.

Los Angeles. Zum dritten Mal in Folge konnte sich die amerikanische TV-Serie „Mad Men“ in der Kategorie "Beste Drama-Serie" durchsetzen und den begehrten Emmy Award abräumen. Die US-Serie handelt von der Geschichte Don Drapers, dem Star einer New Yorker Werbeagentur Anfang der 1960er Jahre. Ab Oktober wird die Serie in Deutschland bei ZDFneo zu sehen sein. In der Comedy-Sparte zogen frühere Gewinner wie „30 Rock“ und „Das Büro“ allerdings den Kürzeren und mussten dem Sitcom-Neuling „Modern Family“ den Vortritt lassen: Die Show von drei miteinander verwandten Familien mit ganz unterschiedlichen Lebensstilen, holte in der Nacht zum Montag erstmals den begehrten US-Fernsehpreis. Schauspieler Eric Stonestreet, der einen schwulen Vater mimt, holte außerdem einen Nebenrollen-Emmy. Das Drehbuch zu „Modern Family“ wurde mit einem weiteren Emmy geehrt.

Die Reality-Show „Project Runway“ des deutschen Supermodels Heidi Klum ging bei der 62. Preisverleihung der US-Fernsehakademie in Los Angeles hingegen leer aus. In der Kategorie „Reality-Competition Program“ setzte sich die Konkurrenz in Form der Koch-Show „Top Chef“ durch. Klum war auch als beste Moderatorin nominiert, wie schon im vergangenen Jahr holte sich aber erneut Jeff Probst („Survivor“) die Trophäe. In der Sparte "Miniserie" gewann die TV-Serie „The Pacific“ (in Deutschland bei Kabel eins), ein zehnteiliges Drama um den Zweiten Weltkrieg, einen Emmy und wurde in weiteren sieben Nebenkategorien ausgezeichnet. Steven Spielberg und Tom Hanks produzierten die beim US-Bezahlsender HBO ausgestrahlte Serie mit.

"The Pacific" großer Favorit - auch Heidi Klum nominiert

Fünf Emmys gingen an „Temple Grandin“ als bester Fernsehfilm, für Regie und an die Darsteller Claire Danes, Julia Ormond und David Strathairn. Der Film schildert das Leben der hochbegabten US-Tierforscherin und Autistin Temple Grandin. Hollywoodstar Al Pacino (70) holte sich mit der Hauptrolle in dem TV-Drama „You Don't Know Jack“ seinen zweiten Emmy. Unter der Regie von Barry Levinson verwandelt sich Pacino in den amerikanischen Sterbehilfe-Arzt Jack Kevorkian. Der als „Dr. Tod“ bekanntgewordene Mediziner war 2007 nach achtjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen worden. Er war als Gast bei der Show dabei.

Edie Falco, die bereits drei Emmys als „Sopranos“-Darstellerin gewonnen hatte, nahm nun ihre vierte Trophäe für ihre Rolle in der Comedy-Serie „Nurse Jackie“ entgegen. Darin glänzt Falco als Krankenschwester Jackie Peyton in der stressigen Notaufnahme eines Krankenhauses. „Ich bin gar nicht lustig“, scherzte Falco auf der Bühne mit Blick auf ihre Drama-Erfolge als Mafiagattin in „Die Sopranos“. Zum ersten Mal konnte sich Jim Parsons, als kauziger Physiker in der Sitcom „The Big Bang Theory“, über eine Trophäe als Hauptdarsteller in einer Komödie freuen. Er setzte sich unter anderem gegen den mehrfachen Emmy-Gewinner Alec Baldwin („30 Rock“)und gegen Steve Carell („Das Büro“) durch.

Jane Lynch nahm für ihre Nebenrolle in der schmissigen High-School-Comedy „Glee“ einen der begehrten Fernsehpreise entgegen. Eine weitere Trophäe ging an „Glee“-Regisseur Ryan Murphy. Leinwandstar George Clooney nahm unter stürmischem Applaus einen Ehren-Emmy für sein humanitäres und soziales Engagement entgegen, überreicht von Julianna Margulies, seinem früheren Co-Star aus der Hitserie „Emergency Room – Die Notaufnahme“, mit der Clooney in den 1990er Jahren bekannt wurde. Der 49-jährige Oscar-Preisträger („Syriana“) setzte sich unter anderem bei Spendenaktionen für Katastrophenopfer ein.

Die Emmys in 104 Kategorien wurden zum 62. Mal von der Amerikanischen Fernsehakademie verliehen. Während der dreistündigen Show wurden 26 Hauptpreise verteilt, die übrigen Gewinner hatten ihre Trophäen schon vorab erhalten.