Das Unwetter verwüstete zwei hessische Ortschaften, zerstörte Häuser, Autos und Bäume. Ein Feuerwehrhaus wurde komplett abgedeckt.

Gießen/Schlüchtern. Abgedeckte Dächer, umgekippte Bäume, zerstörte Autos: Ein Tornado hat am Montagabend in Mittel- und Osthessen eine Schneise der Verwüstung geschlagen. Gegen 18.20 Uhr raste zunächst in Grünberg bei Gießen ein Tornado durch zwei Ortsteile und beschädigte zahlreiche Häuser zum Teil schwer, wie ein Polizeisprecher sagte. Gegen 20.00 Uhr wütete dann auch im osthessischen Schlüchtern ein Tornado und sorgte laut Feuerwehr für Schäden in Millionenhöhe. Verletzt wurde niemand.

Ob es sich in beiden Fällen um den gleichen Tornado handelte, war zunächst unklar. In Grünberg zog der Tornado nach einem blitzartigen Unwetter durch die Ortsteile Reinhardshain und Lumda. Dabei wurden Dächer abgedeckt, Bäume und Straßenschilder umgeknickt und zahlreiche Personenwagen beschädigt, wie die Polizei mitteilte. In Lumda entstand an 46 Gebäuden leichter Schaden, an 26 mittlerer und an 14 schwerer Sachschaden. In Reinhardshain blieb es bei Gebäudeschäden leichter und mittlerer Art. Die Sachschäden an den Gebäuden bezifferte der Polizeisprecher auf mindestens eine Million Euro. Auch im Forstbereich seien Schäden in Höhe eines sechsstelligen Eurobetrags entstanden. Am Dienstagvormittag machte sich der hessische Innenminister Volker Bouffier bei einer Ortsbegehung ein Bild von der Lage.

Durch das osthessische Schlüchtern zog gegen 20.00 Uhr ein Tornado. Es sei „schlagartig dunkel“ geworden, dann habe der Tornado eine Schneise durch den Ort geschlagen , sagte Rolf Liebig von der Feuerwehr Schlüchtern. Er richtete Sachschaden in Millionenhöhe an. Auch das Dach des Feuerwehrhauses wurde komplett abgedeckt. Da die Feuerwehr zum Zeitpunkt des Tornados gerade bei einem Kellerbrand war, wurden auch 28 Fahrzeuge der Einsatzkräfte, die an dem Gebäude standen, beschädigt, zum Teil entstand Totalschaden.