Dr. Gerd Müller, Meteorologisches Institut, Universität Hamburg:

Es sind mehrere Faktoren beteiligt. Das Grundprinzip, das einen Tornado herstellt, lautet: Wenn etwas, das bereits schwach rotiert, zusammenströmt, erhöht sich die Rotationsgeschwindigkeit. Das lässt sich am Badewannenabfluss beobachten. Die Voraussetzung eines Tornados sind also rotierende Winde. Und die sind im Gewitter vorhanden. In der Gewitterwolke nimmt der Wind nach oben hin zu. Das führt zu einer rotierenden Walze mit einer horizontalen Achse, ähnlich einer Dampfwalze. Auch strömt Luft zusammen, denn sie steigt in der Wolke auf und saugt weitere Luftmassen nach. Zum Ausgleich strömt woanders Luft gen Boden. Das Nebeneinander von Auf- und Abwinden kann die waagerechte Luftwalze senkrecht stellen und zum Tornado machen, wenn dies im Zentrum des Zusammenströmens passiert.