Großeinsatz der Polizei in Siegen: Ein bewaffneter Mann hatte mehrfach um sich geschossen und sich anschließend in seiner Wohnung verschanzt.

Siegen. Der Großeinsatz der Polizei in Siegen dauert an, die Wohnstraße am Rande der Siegener Innenstadt ist weiträumig abgesperrt. Vermummte und mit kugelsicheren Westen ausgestattete Beamte haben das Mehrfamilienhaus im Blick. Dort hat sich seit dem späten Mittwochvormittag ein schwer bewaffneter Mann in seiner Wohnung verschanzt. Der 28 Jahre alte sollte am Morgen an seiner Arbeitsstelle wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz festgenommen werden. Doch er zog eine Pistole, bedrohte die beiden Polizisten, schoss noch in deren Richtung und verschwand mit deren Dienstwaffen. In seiner Wohnung hat er zumindest noch ein Gewehr. Informationen, nach dem es sich um ein Maschinengewehr handeln soll, wollte die Polizei nicht bestätigen.

Vom Balkon seiner Wohnung hatte der Mann dann weitere Schüsse abgegeben. "Ich habe vier Schüsse gehört und zunächst an einen Scherz gedacht“, erzählt Daniel Aktas, der in einem Bürohochhaus in der Nähe arbeitet. Minuten später habe die Polizei die Straße abgesperrt. Die mit Mehrfamilienhäusern bebaute ruhige Wohnstraße in der Nähe der Siegerlandhalle darf von niemanden mehr betreten werden.

Anwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen und nicht ans Fenster zu gehen. "Der soll endlich aufgeben, gefasst wird er ja doch“, sagt eine Frau, die schräg gegenüber von Haus des 28-Jährigen wohnt. "Das ist ein netter junger Mann“, sagt sie und wundert sich, dass ihr Nachbar für solche Aufregung sorgt. Viele Anwohner wurden von der Polizei auf dem Heimweg von der Arbeit abgefangen. Sie wurden in einem nahegelegenen Kulturzentrum betreut, bis die Situation geklärt ist.

Seit dem Vormittag zieht die Polizei starke Einsatzkräfte zusammen. Mit einem Sattelschlepper wurde technische Ausstattung in das Wohngebiet gebracht – möglicherweise, um eine Stürmung der Wohnung vorzubereiten. Zwischenzeitlich trugen Beamte Aluminium-Leitern durch eine Nebenstraße.

Weitere Details zu dem 28-Jährigen nannte die Polizei nicht. Unklar war am frühen Abend auch, wie genau es am Wohnhaus des Mannes aussieht. Ob die Polizei sich wirklich darauf vorbereitete, die Wohnung zu stürmen oder aber mit dem Mann in Kontakt stand, war unklar.