Die Polizei hofft indes, dass sich noch weitere Menschen mit neuen Hinweisen melden. Jede Polizeistation nimmt die Informationen entgegen.

Berlin. Auch knapp drei Wochen nach den Todesschüssen von Neukölln sucht die Polizei mit Hochdruck nach dem Mörder eines jungen Berliners. Bislang seien 67 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Weiterführende Erkenntnisse zu dem Todesschützen hätten sich nicht ergeben. „Die Ermittlungen dauern an.“

In der Nacht zum 5. April hatte ein 40- bis 60-Jähriger ohne Vorwarnung auf fünf junge Männer mit ausländischen Wurzeln gegenüber dem Klinikum Neukölln gefeuert. Der 22-Jährige starb, zwei Jugendliche wurden schwer verletzt. Der Täter flüchtete.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Belohnung von 15.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des Todesschützen führen. Nach bisherigen Erkenntnissen flüchtete er in Richtung Möwenweg, aus der er auch kam. Er soll eine dunkle, möglicherweise zweifarbige Jacke und eine Baseballmütze oder eine Kapuze getragen haben.

Die Polizei hofft indes, dass sich noch weitere Menschen melden. Hinweise nimmt jede Polizeistation entgegen.

Die Tat hatte tiefe Verunsicherung vor allem in Migrantenkreisen ausgelöst. Viele befürchteten einen rechtsradikalen Hintergrund des Angriffs. Dafür hat die Polizei bislang keine Anhaltspunkte.

Am Sonnabend soll mit einem Gedenkmarsch in Neukölln an den Erschossenen erinnert werden. Wie die Polizei mitteilte, erwarten die Organisatoren rund 1000 Teilnehmer. Der Zug soll zum Tatort am Klinikum führen. Dort waren nach dem Tod des jungen Mannes Blumen niedergelegt und Kerzen entzündet worden.