Erst “Die Päpstin“ in Querfurt, dann “Goethe!“ in Quedlinburg, jetzt “Der Medicus“: Sachsen-Anhalt ist als Filmkulisse beliebt. Drehbeginn im Sommer.

Quedlinburg/Berlin. Sachsen-Anhalt ist erneut Kulisse für einen großen Kinofilm. Ab Juni soll in Querfurt und der Unesco-Welterbestadt Quedlinburg im Harz für das Mittelalterepos „Der Medicus“ gedreht werden, teilten die Berliner Agentur filmgesichter und die Produktionsfirma UFA Cinema am Freitag mit. Regie führe Philipp Stölzl, der damit erneut im Harz arbeiten wird. Bereits im Oktober 2009 entstanden in Quedlinburg Szenen seines Films „Goethe!“.

Wer in der Verfilmung des Romans „Der Medicus“ von Noah Gordon mitspielen wird, sei noch ein Geheimnis. Namen wurden nicht genannt, die Rede ist von international bekannten Schauspielern. Neben Sachsen-Anhalt soll auch an Schauplätzen in Thüringen und Marokko gedreht werden. Ziel ist es, einen opulenten, emotionalen und bildgewaltigen Abenteuerfilm entstehen zu lassen, hieß es von der Produktionsfirma. Wie viel Geld in den Film fließen soll, wurde nicht bekannt.

Für „Der Medicus“ würden etwa 500 Kleindarsteller gebraucht. „Wir brauchen verlebte, unschöne Charakterköpfe“, sagte Johanna Ragwitz von der Agentur filmgesichter. „Rote Haare und schiefe Nasen sind prima.“ Am 22. April soll es in Querfurt ein Komparsen-Casting geben.

Quedlinburgs Stadtsprecherin Sabine Bahß zeigte sich erfreut über die Dreharbeiten, auch wenn es noch keine Details gebe. „Es ist der besondere Reiz der Stadt und das historische Ambiente, das regelmäßig Filmemacher anzieht“, sagte sie. Darauf sei die Stadt stolz. Sie werde die Filmcrew wieder nach Kräften unterstützen. Das gelte auch für die Macher und Darsteller des Märchenfilms „Das kleine Gespenst“, der Bahß zufolge ebenfalls ab Sommer in der Fachwerkstadt entstehen soll.

„Der Medicus“ erzählt die Geschichte des Waisenjungen Rob Cole, der im elften Jahrhundert in England lebt und nach Persien geht, um dort Medizin zu studieren. Er muss sich Herausforderungen stellen, Gefahren meistern und Opfer bringen. Das gleichnamige Buch sei in Deutschland mehr als sechs Millionen mal verkauft worden.